Mein erster Triathlon (19): Martin Engelhardt

Wie war das noch damals? Wie ging es los? In unserer Serie „Mein erster Triathlon“ erzählen Profisportler, Altersklassen-Athleten oder Menschen, die beruflich mit Triathlon zu tun haben, von ihren Anfängen im Ausdauerdreikampf. Heute: Martin Engelhardt (60). Engelhardt wusste vor seinem ersten Wettkampf nicht, was Triathlon ist, erlebte eine Schrecksekunde im Rennen und musste erfahren, dass ein Wettkampf ziemlich anstrengend sein kann. Zwei Jahre später wurde er erstmals Präsident der Deutschen Triathlon Union (DTU).

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Ich wusste ja überhaupt nicht, was auf mich zukommt. Dass es zum Beispiel eine Wechselzone gibt, habe ich erst vor Ort erfahren.
Martin Engelhardt

Im April 1985 sagte ein ehemaliger Studienkollege zu mir: „Martin, es gibt da eine neue Sportart. Die müssen wir unbedingt mal ausprobieren.“ Diese neue Sportart, sie hieß Triathlon. Ich kannte die Sportart bis dahin nicht. Aber ich war ehemaliger Leistungsschwimmer. Ich nahm an Radtouristikfahrten teil. Und Laufen konnte ich auch ziemlich schnell. Also war ich einverstanden.

Speziell vorbereitet haben wir uns auf unsere Premiere nicht. Wir sind einfach zu dem Wettbewerb nach Koblenz gefahren. Ich habe mir etwas zum Schwimmen, zum Radfahren und zum Laufen sowie einen Helm eingepackt. Ein Rennrad hatte ich nicht. Stattdessen habe ich mein Tourenrad mit zehn Gängen und Schutzblech genommen. Ich bin, das kann man wohl so sagen, ziemlich unbedarft an meinen ersten Triathlonwettkampf herangegangen. Ich wusste ja überhaupt nicht, was auf mich zukommt. Dass es zum Beispiel eine Wechselzone gibt, habe ich erst vor Ort erfahren.

Mein ehemaliger Studienkollege und ich, wir haben damals regelmäßig an Radtouristikfahrten teilgenommen. Es ging zumeist über 100 oder 150 Kilometer. Die Distanzen für den Triathlon in Koblenz waren 200 Meter Schwimmen, 25 Kilometer Radfahren und 6 Kilometer Laufen. Wir dachten: Das ist ja viel zu kurz. Deshalb haben wir noch eine Radtouristikfahrt in der Nähe von Koblenz herausgesucht. Da wollten wir anschließend noch mitmachen. Der Triathlon schien uns nicht Herausforderung genug.

Die erste richtige Herausforderung im Wettkampf ereilte mich dann jedoch sehr schnell. Auf dem Weg in die erste Wechselzone bin ich gegen einen Pfeiler gerannt. Gleichgewichtsprobleme. Ich bin zu Boden gegangen. Aber ich bin sofort wieder aufgestanden und weiter gelaufen. Der Körper war voller Adrenalin. So etwas steckt man im Wettkampf einfach weg. Ich bin dann Fünfter geworden. Und war total begeistert von Triathlon. Ich habe sofort gewusst, dass es meine Sportart ist. Ich habe von da an auf einem leistungsmäßigen Niveau trainiert. Dann bin ich 1987 zum Präsidenten der Deutschen Triathlon Union gewählt worden. Zeit fürs Training hatte ich von da an natürlich weniger. An Wettkämpfen habe ich auch seltener teilgenommen. In den vergangenen Jahren gar nicht mehr. Aber zwei, drei Mal die Woche trainiere ich bis heute noch.

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Auf privater Basis mit alten Freunden aus meiner hessischen Heimat machen wir noch einmal im Jahr eine Art privaten Wettkampf. Wir schwimmen im Großkrotzenburger See, schwingen uns anschließend aufs Rad und Laufen dann noch eine Runde. Aber das ist natürlich nicht mit einem richtigen Triathlon zu vergleichen. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, mal wieder einen richtigen Triathlon zu absolvieren.

Übrigens: An der geplanten Radtouristikfahrt nach dem ersten Triathlon haben wir dann doch nicht teilgenommen. Das Triathlonrennen hat sich als deutlich anstrengender herausgestellt, als gedacht. Wir waren richtig fertig.

Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@dtu-info.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.