"Es ist ein besonderes Rennen für mich"

Selina Klamt startet am Samstag erstmals in der Elite bei einer internationalen Meisterschaft. Wir haben mit ihr vor der EM in Valencia über eine doppelte Premiere, überraschende Ergebnisse und frustrierende Tage gesprochen.

Selina Klamt
Ich hatte viel Respekt und auch ein bisschen Angst vor dem Rennen
Selina Klamt

Selina, die EM steht an.

Es ist ein besonderes Rennen für mich. Es ist meine erste internationale Meisterschaft im Elitebereich und meine erste Europameisterschaft überhaupt. Ich freue mich sehr auf den Wettkampf.

Du bist 2019 bei der Junioren-WM in Lausanne gestartet. Welche besonderen Erinnerungen hast du daran?

Ich fand es sehr toll, dass wir uns als Mannschaft gemeinsam auf die Titelkämpfe vorbereitet haben und dann auch gemeinsam vor Ort waren.

Was nimmst du dir für das Rennen in Valencia vor?

Ich hoffe, eine gute Platzierung erreichen zu können. Ein Top-Ten-Resultat wäre schon toll.

In die Top Ten hast du es auch Anfang September beim Weltcup in Karlsbad geschafft. Dort wurdest du Neunte.

Ich hatte viel Respekt und auch ein bisschen Angst vor dem Rennen. Es war erst mein zweites Rennen über die Olympische Distanz und meine erste Olympische Distanz in einem internationalen Rennen. Umso glücklicher bin ich darüber, dass ich so gut mitgehalten und solch ein tolles Ergebnis erzielt habe. Ich habe im Vorfeld nicht damit gerechnet, es unter die ersten Zehn zu schaffen.

Der Übergang in den Elitebereich scheint dir gut zu gelingen.

Bislang läuft es gut (lacht). Ich bin mit den Wettkampfresultaten echt zufrieden. Man wünscht sich natürlich im Vorfeld, dass es so gut läuft. Aber das ist natürlich nicht selbstverständlich.

Warum läuft es?

Das liegt am guten Training (lacht).

Nachdem die Saison mit einer Verletzung und der Corona-Infektion leider nicht so gut angefangen hat, konnte ich anschließend langsam die Umfänge wieder steigern und kam seitdem gut durch die Saison.

Du trainierst seit etwa einem Jahr bei Ron Schmidt in der Trainingsgruppe um Laura Lindemann. Wie groß war die Umstellung?

Ich bin sehr froh in dieser Gruppe dabei sein zu dürfen. So sehe ich immer, wo die Spitze ist. Es ist alles sehr professionell, aber wir haben trotzdem viel Spaß zusammen. Durch die höheren Umfänge war die Umstellung am Anfang nicht ganz so einfach, vor allem, was das Lauftraining betrifft. Da habe ich am Anfang sehr viel Alternativtraining eingebaut. Aber ich konnte auch nicht erwarten, gleich die kompletten Umfänge mitzutrainieren.

Du hast die Spitze angesprochen. Wie weit weg ist sie denn noch?

Schon noch ein bisschen. Aber ich habe auch noch viel Potential, das es in den kommenden Jahren abzurufen gilt.

Ist es auch mal demoralisierend, mit solchen Top-Athlet*innen zu trainieren?

Nein, ich weiß ja, dass sie mir einige Trainingsjahre voraushaben und ich gerade im Laufen noch viele Trainingskilometer aufholen muss. Aber natürlich ist es an schlechten Tagen schon mal frustrierend, wenn man den Abstand sieht.

Aber es gibt ja auch gute Tage.

Genau. Für mich ist es eine Auszeichnung, mit jeden Tag mit solchen starken Athletinnen messen zu können.