„Für das Image war es eine gute Sache“

Das Wettkampfangebot in Deutschland war dieses Jahr aufgrund der Coronakrise eingeschränkt. Vereine und Landesverbände haben in dieser Zeit jedoch viele kreative Wettkampfformate entwickelt. Beispielsweise entstanden der Quarantathlon, die Keep-Tri-Ing Challenge oder der Triathlontag powered by ALB-GOLD. Mit Peter Mayerlen, dem Geschäftsführer des Baden-Württembergischen Triathlonverbandes, haben wir über die Idee des Triathlontages, das Potential einer solchen Veranstaltung und Rückblicke in die 1980er Jahre gesprochen.

Athlet schiebt ein Fahrrad
Porträtfoto Peter Meyerlen
Aber jetzt haben die Leute gesehen, dass der Verband auch gute Ideen hat und diese auch umsetzt.
Peter Meyerlen

Wie kam die Idee für den Triathlontag powered by ALB-GOLD zustande?

Die Initialzündung ging von unserem Präsidenten Bernhard Thie aus. Er hat auf der Webseite der Deutschen Triathlon Union die Geschichte „Mein erster Triathlon“ mit Reinhold Häußlein (Vizepräsident Leistungssport der DTU, Anm. d. Red.) gelesen. Darin hat Herr Häußlein erzählt, wie einfach es in den 1980er Jahren war, Triathlonveranstaltungen auf die Beine zu stellen. Unser Präsident hat dann gesagt, so etwas muss doch heutzutage auch möglich sein. Daraus ist dann die Idee mit dem Triathlontag powered by ALB-GOLD gewachsen.

Die Idee ist das eine, die Umsetzung das andere.

Bernhard Thie und ich haben dann Listen erstellt, an welchen Seen in Baden-Württemberg es Triathlonveranstaltungen gibt, beziehungsweise an welchen Seen Triathlonveranstaltungen generell möglich sind. Die Veranstalter beziehungsweise Vereine haben wir angesprochen. Schwimmbäder haben wir von Beginn an ausgeschlossen. Wir wussten, das wird mit der Genehmigung zu schwierig.

Die Rückmeldungen waren dann auch sehr positiv.

Genau. Die Bedenken der Veranstalter, dass die Organisation für sie einen großen Aufwand bedeuten würden, konnten wir schnell zerstreuen. Sie mussten sich nur die Strecken genehmigen lassen. Fünf Helfer am Veranstaltungstag würden auch reichen. Zumal wir unsere Kampfrichter, die ja die Saison über auch beschäftigungslos waren, als weitere Helfer mit einplanen konnten. Leider hat es bei einigen Seen dann nicht geklappt, weil die Vereine die Genehmigung nicht bekamen, der See gesperrt oder irgendwo eine Baustelle war. An acht Wettkampforten konnten die Athleten schließlich starten.



Hinzu kam dann noch die Do-it-yourself-Variante.

Wir haben im Laufe des Organisationsprozesses festgestellt, dass es nicht möglich sein wird, flächendeckend in ganz Baden-Württemberg Veranstaltungsorte zu finden. Dann kam uns die Idee mit der Do-it-yourself-Variante. Und die war richtig erfolgreich. Die meisten Teilnehmer, rund 100, sind in Welzheim gestartet. Die zweitgrößte Teilnehmergruppe waren dann schon diejenigen, die den Triathlon für sich gemacht haben. Von ihnen haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten.

Es war also eine rundum gelungene Sache.

Es war für uns als Verband eine gute Sache, gerade für das Image. Oft heißt es ja, der Verband, das sind die da oben, die nur unser Geld wollen. Aber jetzt haben die Leute gesehen, dass der Verband auch gute Ideen hat und diese auch umsetzt. Und es war auch für unsere Sponsoren und Partner eine gute Sache, weil wir sie eingebunden haben, quasi einen Ausgleich geschaffen haben, zum Beispiel für die abgesagte Liga und den RACEPEDIA-Cup.

Klingt fast, als hätte das Konzept Potential für die Zukunft.

Es ist nicht geplant, das zu wiederholen. Aber wir hätten etwas in der Hinterhand, wenn es nochmal zu Einschränkungen aufgrund der Coronakrise kommen sollte.