"Paris 2024 ist mein großes Ziel, dem ich alles andere unterordne."

Martin Schulz träumt von seinem dritten Titel bei den Paralympischen Spielen. Wir haben mit dem erfolgreichsten deutschen Para-Triathleten darüber gesprochen, was ihm ein dritter Paralympics-Titel bedeuten würde, ob er seine Karriere darüber hinaus fortsetzt und welchen Anteil er daran hat, dass Steffen Justus Sticheleien seines Vater ertragen musste.

Das komplette Gespräch könnt ihr hier als Audio-Interview hören.

Martin Schulz, Paralympics, Tokio
"Es kommen immer neue, junge Athleten nach. Mich motiviert es, diese „young guns“ zu ärgern."
Martin Schulz
Martin Schulz jubelt im Ziel
Para Triathlon freut sich beim Überqueren der Ziellinie

Martin, reizen dich Vergleiche mit nicht-beeinträchtigten Athleten?

Ich kann nicht ganz vorne an der Spitze mitmischen, dafür habe ich zu viele Einschränkungen. Aber es macht großen Spaß und weckt meinen Ehrgeiz, nicht-beeinträchtigte Athleten hinter mir zu lassen – ob früher in der 1. Liga oder nun auch mal auf der Mitteldistanz.

Ich glaube, ein nicht-beeinträchtigter Athlet ärgert sich ziemlich, wenn ich mithalte. Steffen Justus wurde jedenfalls von seinem Vater (Klaus-Peter Justus war Leichtathletik-Europameister über 1500 Meter 1974 und später als Trainer aktiv, Anm. d. Red.) eine Zeit lang aufgezogen, als wir bei einem Wettkampf mal zeitgleich aus dem Wasser gekommen sind.

Du hast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Was treibt dich noch an?

Es kommen immer neue, junge Athleten nach. Mich motiviert es, diese „young guns“ zu ärgern.

Die kommen und denken, mich schlagen zu können. Es macht mir unheimlich Spaß, ihnen zu zeigen, dass das nicht so einfach ist.

Ein großes Ziel hast du noch: das Paralympics-Gold-Triple.

Ich möchte kein Jahr nicht gut sein und mich auf meinen Erfolgen ausruhen. Ich möchte mich jedes Jahr aufs Neue beweisen. Paris 2024 ist dabei allerdings mein großes Ziel, dem ich alles andere unterordne.

Wirst du über die Saison 2024 hinaus Leistungssportler bleiben?

Das mache ich abhängig von Erfolgen. Erfolge motivieren mich, Misserfolge demotivieren mich.

Was diese Aussage mit Blick auf die Zeit nach den Paralympischen Spielen 2024 bedeutet, warum Jan Frodeno ein Vorbild für ihn ist und wo beziehungsweise ob er Grenzen der Inklusion sieht, hört ihr im kompletten Audio-Interview mit Martin Schulz.

Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@dtu-info.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.