"Das WM-Ticket wäre dann das i-Tüpfelchen"

Franka Rust (Landesverband Niedersachsen) hat am vergangenen Sonntag beim DTU-Jugendcup in Darmstadt Rang zwei bei den Juniorinnen belegt. Am kommenden Sonntag geht es für sie bei den Deutschen Meisterschaften in Schongau nun um DM-Medaille und WM-Ticket. Wir haben mit ihr über einen Traum, einen Rückschlag, der ihr viel gebracht hat, und eine französische Weltklasseathletin, der sie gerne nacheifern würde, gesprochen.

Franka Rust
2020 war generell ein auf und ab für mich.
Franka Rust

Franka, dein Rennen in Darmstadt lief gut. Was ist nun in Schongau möglich?

Mal schauen, was geht. Das Rennen wird sehr, sehr stark besetzt sein. Man hat in den letzten Rennen gesehen, dass auch die etwas jüngeren Athletinnen (Jahrgang 2003, Anm. d. Red.) total stark geworden sind. Natürlich wäre es schön, wenn ich mir ein WM-Ticket sichern kann. Wird es am Ende „nur“ eine Top-Fünf-Platzierung, kann ich damit aber auch zufrieden sein.

Aber eine Medaille wäre natürlich toll, oder?

Auf jeden Fall.

Und das WM-Ticket wäre dann das i-Tüpfelchen?

Natürlich, das wäre ein Traum, der dann in Erfüllung gehen würde. Wenn man den Sport leistungsmäßig betreibt, hat man natürlich Ziele. Und international auch mit vorne dabei zu sein, ist nicht nur ein Ziel, sondern auch ein Traum.

Es gab dieses Jahr schon eine internationale Meisterschaft im Juniorenbereich. In dem Qualifikationsrennen für die EM in Kienbaum warst du auch dabei. Die Tickets haben andere Athletinnen geholt. Warst du unzufrieden, dass du dir nicht einen der Startplätze gesichert hast?

Natürlich war es schade und ich habe mich gefragt, wo der Fehler lag. Wir (Franka und ihr Trainer Jonathan Pargätzi, Anm. d. Red.) haben das Rennen aufgearbeitet und geschaut, wo meine Schwächen waren. Ich war in Kienbaum noch nicht in der Form, in der ich jetzt bin. Das Rennen war einen Tick zu früh für mich aufgrund der vergangenen Verletzungen.

Du hattest unter anderem ein Knochenödem.

2020 war generell ein auf und ab für mich.

Die „Corona-Saison“ 2020 wäre also eh nicht deine geworden?

Ich konnte das Jahr nutzen, den Sport wieder mit Spaß und Freude zu sehen, weniger Druck zu haben und zu merken, warum ich den Sport überhaupt mache.

Welche Vorbilder hast du?

Natürlich Laura Lindemann als beste deutsche Athletin der vergangenen Jahre. Aber auch Nina Eim und die Französin Cassandre Beaugrand.

Cassandre scheint eine Athletin zu sein, die viele junge Athletinnen mögen.

(lacht). Jaaaa. Weil sie sehr sympathisch ist, einen Laufstil hat, der vielen imponiert. Ich liebe ihren Laufstil (lacht).

Wann sehen wir dich auf der Bühne, auf der sie schon unterwegs ist?

(lacht) Mal gucken. Die nächsten Olympischen Spielen sind 2024. Danach folgt dann Los Angeles 2028. Natürlich wäre es ein Traum, dorthin zu fahren. Mal schauen, wo es für mich jetzt hingeht.

Das kommende Jahr ist dein erstes im U23-Bereich.

Die Deutschen Meisterschaften am Sonntag sind sehr wichtig im Hinblick auf die weitere Entwicklung, eine WM-Teilnahme wäre eine großartige Erfahrung. Wer in Schongau Deutsche Meisterin wird, muss jedoch nicht unbedingt dann auch in der U23 top sein. Ich glaube, die Reise beginnt erst in der U23. In den U23-Jahren entwickelt man sich noch einmal extrem weiter. Selbst Athlet*innen, die jetzt noch nicht so gut sind, haben in der U23 noch viele Chancen und Möglichkeiten.

Ich gehe das kommende Jahr auf jeden Fall sehr motiviert an, will versuchen, in Europacuprennen und dann auch in Weltcups reinzukommen.

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) berichtet am Sonntag ab 10.40 Uhr über ihren Instagram-Live-Kanal von den Rennen der Deutschen Nachwuchsmeisterschaften in Schongau. In dem zweistündigen Stream seht ihr Liveaction von der Laufstrecke, die Zieleinläufe der Jugend A (m/w) und der Junior*innen sowie Interviews mit den Sieger*innen aller Altersklassen. Als Mit-Kommentator*in sind ehemalige deutsche Spitzenathlet*innen dabei.