Katja Klemm: Ein Herz für den Triathlon-Nachwuchs

Sie werkeln zumeist im Hintergrund, stecken aber unzählige Stunden in ihre Leidenschaft und sind ein wichtiger Bestandteil des Triathlonsports: Die Ehrenamtlichen. In einer Serie stellen wir im Triathlon ehrenamtlich Engagierte vor: Katja Klemms Herz schlägt für die Nachwuchsarbeit. Sie ist im Jugendausschuss der DTJ und dort Beauftragte für junges Engagement und Jugendreferentin im Baden-Württembergischen Triathlonverband.

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6_Katja Klemm_Beauftr Junges Engagement
Das ist dann nicht nur für die Jugendlichen selbst ein super schönes Erlebnis. Sondern auch für die Betreuer. Für so etwas investiere ich meine Zeit gerne.
Katja Klemm

Katja Klemm sagt, die Frage, warum sie sich im Ehrenamt engagiere, habe sie sich auch schon öfter gestellt. Sie hat sich diese Frage auch deshalb schon öfter gestellt, weil sie diese Frage nicht so wirklich beantworten kann. „Es ist nicht so, dass mir in meinem Leben langweilig ist. Meine Wochenende sind auch so gut gefüllt“, sagt Katja und fügt an: „Ich mache es gerne. Und wenn man in solch einem Ehrenamt drin ist, kommt man nur schwer wieder raus.“

Die Aussage mag auf den ersten Blick ein bisschen negativ klingen – ist aber gar nicht so gemeint. Denn Katja mag die ehrenamtliche Tätigkeit. Und möchte diese auch gar nicht aufgeben. Sie gibt ihr so viel. Da ist die Verbundenheit mit der Sportart. Da sind die vielen Freundschaften, die durch den Sport entstanden sind. Und da sind die Ziele, die sie erreichen will. „Ich bin zu ehrgeizig, um zu sagen, ich habe nur ein Teil meiner Ziele erreicht - und höre jetzt auf.“

Katja war 2019 als Betreuerin beim Jugendcamp der Deutschen Triathlonjugend (DTJ) im Rahmen der Sportgroßveranstaltung „Die Finals“ in Berlin dabei. Ein Erlebnis, das sie beeindruckt und in gewisser Weise auch geprägt hat. Katja erzählt von Jugendlichen, die zu Beginn ganz schüchtern waren. Die aber innerhalb von ein paar Tagen zu einer Gruppe zusammengewachsen sind. Von Freundschaften, die entstanden sind. „Das ist dann nicht nur für die Jugendlichen selbst ein super schönes Erlebnis“, sagt Katja: „Sondern auch für die Betreuer. Für so etwas investiere ich meine Zeit gerne.“

Als Jugendliche ist Katja selbst noch als aktive Triathletin gestartet. Sie wusste damals, so erzählt sie, „dass es den Baden-Württembergischen Triathlonverband und die Deutsche Triathlon Union gibt. Aber von der Deutschen Triathlonjugend hatte ich noch nie etwas gehört.“ Das änderte sich, als Katja ein Praktikum bei der Deutschen Sportjugend machte und erstmals mit dem „Sportjugendsystem“ (Klemm) in Berührung kam. Sie merkte, die DTJ ist sehr aktiv, macht viel für den Nachwuchs. Sie telefonierte mit dem DTJ-Jugendsekretär Mirco Beyer. Es war der Beginn ihrer Mitarbeit.

Mittlerweile ist Katja nicht mehr nur in der Deutschen Sportjugend aktiv, sondern sitzt auch im Jugendausschuss der DTJ und ist dort Beauftragte für junges Engagement. Zudem ist sie zusammen mit Frederike Arp Jugendreferentin im Baden-Württembergischen Triathlonverband. Ihr Anliegen ist, dass der Triathlonsport nicht nur als Leistungssport wahrgenommen wird. Sondern dass der Triathlonsport viel mehr ist als das. „Es gibt so viele Menschen, die Triathlon nicht leistungssportlich, sondern breitensportlich betreiben. Es ist toll, wenn wir solche Leute nach ihrer eigenen sportlichen Laufbahn nicht verlieren, sie sich dann ehrenamtlich einbringen“, sagt Katja.

Schon als Jugendliche engagierte sie sich in ihrem Heimatverein, der Turnerschaft Langenau. Die Triathlon-Abteilung der Turnerschaft Langenau war damals mehr oder weniger ein Familienunternehmen. Trainer waren Katja, ihr Vater Hubert und ihre Mutter Maria. „Wir haben eins, zwei Jahre lang alle Trainingseinheiten geleitet“, erinnert sich Katja. Triathlon war das Thema in der Familie Klemm. Urlaube wurden schon mal nach dem Wettkampfkalender von Papa Hubert geplant. „Wenn wir heutzutage telefonieren, sprechen wir immer noch sehr viel über Triathlon“, erzählt Katja, die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sport und Sportwissenschaft des Karlsruher Instituts für Technologie ist.

Einen Triathlon hat sie seit 2015 nicht mehr gemacht, startet dafür einmal im Jahr bei ihrem Heimrennen in der Familienstaffel. Als Trainerin ist sie jedoch noch aktiv: Wenn sie zu Hause ist, hilft sie bei den Trainingseinheiten bei „ihrer“ Turnerschaft Langenau. Ansonsten ist sie in Karlsruhe als Schwimmtrainerin aktiv. „Triathlon hat eine riesige Bedeutung für mich. Damit bin ich aufgewachsen und Sport macht immer noch einen Hauptbestandteil meines Lebens aus“, sagt Katja. Vielleicht beantwortet dieser Satz auch so ein bisschen die Frage, warum sie sich ehrenamtlich engagiert.