Triathlon-Heldin Julia Arnegger: Spaß mit Triathlon
Über knackige Herausforderungen mache ich erst einmal Witze und lache darüber. Irgendwie wirkt es dadurch weniger unmöglich…
Julia, Bewegung spielt schon immer eine große Rolle. Woher kommt diese Liebe?
Anfangs war es eher eine kleine Hassliebe. Als Kind vom Land war es so, dass der Schulweg mit dem Bus eine kleine Weltreise mit sich gebracht hätte. Daher bin ich schon immer mit dem Rad zur Schule gefahren. Das hat natürlich mal mehr, mal weniger Spaß gemacht.
In der Natur war ich immer gerne, auch weil ich zu Hause mit Pferden aufgewachsen und schon immer auch gerne geritten bin. Dazu kommt, dass ich lieber auf Achse und unterwegs bin, als zu Hause auf der faulen Haut zu liegen – da erlebt man ja auch nichts (schmunzelt).
Ziehst du deine gute Laune aus dieser Leidenschaft?
Ich denke auf jeden Fall, dass sich beides bedingt. Würde ich mich nicht gerne bewegen, dann würde ich gewiss auch nicht so viel Zeit und Energie investieren. Wenn ich beispielsweise auf dem Rad im Allgäu unterwegs bin, bin ich einfach nur glücklich meinen Sport betreiben zu können.
Dazu kommt noch meine Eigenschaft, dass ich eventuell auch dazu neige, mich nicht ganz so ernst zu nehmen und über knackige Herausforderungen erst einmal zu lachen und Witze zu machen. Irgendwie wirkt es dadurch weniger unmöglich…
Das Thema Ernährung ist dir auch wichtig?
Zum Thema Ernährung kann ich sagen, dass mich das Thema sehr interessiert und es im Sport noch mehr Bedeutung hat, als ohnehin schon. Meine Ernährung steuere ich derzeit nach Gefühl, also ohne konkreten Plan oder Vorgaben. Für die Zukunft würde ich hier jedoch gerne noch mehr dazu lernen, wie man durch eine ausgewogene Ernährung gesund und leistungsfähig bleibt. Hier gibt es ja immer mehr Möglichkeiten sich das Wissen anzulesen oder auch professionelle Beratungen zu erhalten. Außer beispielsweise im Wettkampf. Da erstelle ich mir schon immer auch einen Verpflegungsplan, um Flüssigkeit und Kohlenhydrate sicherzustellen, an den ich mich dann auch versuche zu halten.
Wie kamst du zum Triathlon?
Ich bin da eher so etwas "reingerutscht" während meines Auslandssemesters, das ich im Rahmen meines Studiums zum Master in Gesundheitsmanagement an der NAU (Northern Arizona University) in Flagstaff, Arizona verbracht habe. An Universitäten in den USA hat Sport meiner Meinung nach einen ziemlich großen Stellenwert.
Die Anlagen dort stehen allen Studierenden offen und sind wirklich sehr gut ausgestattet. In dem halben Jahr dort wollte ich einfach mal neue Dinge ausprobieren. So bin ich dann irgendwie bei den NAU Trijacks gelandet. Bevor man sich allerdings Triathletin nennen kann, sollte man erst mal noch lernen zu kraulen. Alles in allem hat mir die Kombination aus den drei Sportarten jedoch so gut gefallen, dass ich dabeigeblieben bin.
Welche Ziele hast du dir im Sport gesetzt?
Das oberste Ziel ist es, gesund zu bleiben. Wenn das gegeben ist, dann bin ich zu allen Schandtaten bereit.
Ich würde den Sport gerne ambitioniert ausüben. Generell würde ich behaupten, dass mir längere Distanzen eher liegen, deshalb fühle mich aktuell auf der Mitteldistanz sehr wohl. In diesem Jahr habe ich jedoch auch gelernt, dass Sprint-Wettkämpfe in der Landes- und Bundesliga auch sehr spaßig sein können, wenn es dann kurz und knackig in allen drei Disziplinen zur Sache geht.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich möchte mich immer verbessern, stetig Spaß haben und ich scharre jetzt schon mit den Hufen und freue mich auf die neue Saison.
Wie bleibst du positiv, wenn Ziele nicht klappen sollten?
Bisher musste ich mich beispielsweise noch nie mit einer Situation auseinandersetzen, wie beispielsweise einem Abbruch im Wettkampf. Mein letztes Ziel war beispielsweise die Qualifikation für die 70.3 WM in Taupo, Neuseeland, welche ich beim 70.3 in Zell am See angreifen wollte. Dieses Ziel habe ich auch erreicht. Hätte das nicht geklappt, dann hätte mir das ganz bestimmt einen Dämpfer verpasst und das Grübeln im Kopf wäre losgegangen. Manchmal hilft mir da auch der Gedanke, dass es vielleicht einfach nicht sein soll! Wer weiß wofür es an diesem einen Tag gut war. Dann hilft es nur neue Pläne zu schmieden und von vorne anzufangen.
Wie kombinierst du deinen Alltag mit dem Sport?
An der Stelle kommt es mir zu Gute, dass ich ein ziemlich strukturierter Mensch bin. Ich habe gerne einen guten Überblick, beispielsweise über die bevorstehende Woche. Dabei hilft es ungemein, dass ich einen perfekt an mich angepassten Trainingsplan von meinem Trainer Wolfgang Rentschler erhalte, der sowohl kurzfristig angepasst werden kann, als auch meine Arbeitswoche berücksichtigt. Außerdem hilft mir die Planung, mich auch nicht an Aufgaben zu übernehmen – manchmal muss ich mal einen Schritt zurücktreten, sei es im privaten Bereich oder im Training.
Welche Vorbilder hast du?
Aus rein sportlicher Sicht finde ich Laura Philipp schon immer inspirierend. Mir gefällt die Tatsache, dass man mit Träumen, Fleiß und einer riesigen Portion Motivation so vieles erreichen kann.
Aus persönlicher Sicht sehe ich in Personen aus meinem direkten Umfeld so viele Eigenschaften, von denen ich mir immer wieder gerne eine Scheibe abschneiden würde. Sei es meine Schwester, die für sich selber eintreten kann und nicht nur immer gefallen will, meine Eltern, die es beide im Beruf so weit gebracht haben, auch wenn es nicht immer einfach war, oder mein Freund Joshua, der manchmal eine Seelenruhe mit sich bringt, dass es mich schon fast wieder stresst.
Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@dtu-info.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.