Wenn Triathlon Frauensache ist

Bei den Heidemanns machen die Schwestern Kim und Nina zusammen mit ihrer Mutter Silke Triathlon. Ihr großer Traum ist es, mal zusammen in einem Wettkampf zu starten.

Heidemann
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Ich bin sehr glücklich, dass wir alle den gleichen Sport machen. Diese Gemeinschaft ist mir extrem wichtig und etwas Besonderes
Nina Heidemann

Wenn man Nina Heidemann fragt, an welches Erlebnis im Triathlon sie sich besonders gerne erinnert, dann erzählt die 21-Jährige von den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften 2019 in Grimma. Sie startete damals bei den Juniorinnen, ihre zwei Jahre jüngere Schwester Kim in der weiblichen Jugend A. Und weil diese beiden Altersklassen bei Deutschen Nachwuchsmeisterschaften zusammen an den Start gehen, war es möglich, dass sich Nina und Kim nach dem für beide überraschend gut gelaufenen Schwimmen in der ersten großen Radgruppe wiederfanden. „Wir haben uns angeschaut und beide gemerkt, wie verrückt das für uns ist“, erzählt Nina. Sie unterstützen sich auf den folgenden 20 Kilometern, blieben beide in der großen Gruppe und gingen gemeinsam auf die Laufstrecke.

An dieser Laufstrecke standen ihre Eltern, um ihre Töchter zu unterstützen – wie immer bei Wettkämpfen. Denn Triathlon ist bei den Heidemanns Familiensport – auf weiblicher Seite sogar wettkampfmäßig betriebener Familiensport. Neben Kim und Nina ist auch deren Mutter Silke aktive Triathletin (im Alter von mittlerweile 53 Jahren sogar noch bis in die Zweite Bundesliga). „Triathlon hat in unserer Familie einen hohen Stellenwert. Für mich ist es ein super Ansporn, wenn die ganze Familie bei Wettkämpfen dabei ist“, sagt Kim.

Es ist eine Gemeinsamkeit, die über die Wettkämpfe hinausgeht. Triathlon ist ein großes Thema bei den Heidemanns (auch der jüngste Spross Maja war mal Triathletin, hat sich nun aber mehr der Leichtathletik verschrieben), auch wenn es nicht immer nur um Triathlon geht.

 Das Training wird, wann immer dies möglich ist (und dies ist ziemlich oft möglich), gemeinsam absolviert - oftmals auch zusammen mit den anderen Athletinnen des Viernheimer Zweitligateams. „Schwimmen und Radfahren gehen wir sehr oft zusammen. Beim Laufen ist es aufgrund des unterschiedlichen Tempos schwierig, alle Einheiten zusammen zu machen“, erzählt Nina: „Aber dann Laufen wir zumindest gemeinsam los.“

Ihr bedeutet dieses Gemeinsam-Sport-ausüben mit Mutter und Schwester viel. „Ich bin sehr glücklich, dass wir alle den gleichen Sport machen. Diese Gemeinschaft ist mir extrem wichtig und etwas Besonderes, was nicht jede*r Athlet*in hat“, sagt die Deutsche Meisterin auf der Kurzdistanz. Und ihre Schwester Kim ergänzt: „Es ist toll, mit ihnen zusammen trainieren und starten zu können.“ Während die beiden Schwestern (Nina gelang neben dem DM-Titel 2021 auch ein Zweitligasieg, Kim wurde bei einem Zweitligarennen Dritte) noch sportliches Entwicklungspotential aufzeigen, befasst sich Mutter Silke neben ihrem eigenen Training und den Wettkämpfen auch mit der Trainingsplanung der Töchter. Zudem ist sie Teambetreuerin des Zweitligateams des TSV Amicitia Viernheim.

Nina und Kim fanden als junge Mädchen im Alter von jeweils acht Jahren durch ihre Eltern zum Triathlon, die den Sport damals schon ausübten (ihr Vater macht den Sport heute noch zum Ausgleich, ohne Wettkampfambitionen). „Mama ging es vor allem darum, dass ihre Kinder eine vielseitige sportliche Ausbildung bekommen. Dafür hat sich Triathlon mit seinen drei unterschiedlichen Sportarten natürlich angeboten“, sagt Nina.

Der große Wunsch ist, einmal zusammen bei einem Wettkampf zu starten. Das haben die Heidemanns bislang noch nicht geschafft - beziehungsweise das war im Kinder- und Jugendalter auch nicht möglich. Am liebsten würden sie dies beim Heimrennen, dem V-Card-Triathlon in Viernheim, umsetzen. Zumindest Ninas Traum ist es, so erzählt sie es nach kurzem Zögern, bei dem im Rahmen des Wettkampfes ausgetragenen Viernheimer Stadtmeisterschaften die Ränge eins, zwei und drei über die Kurzdistanz zu belegen – sowohl Nina als auch Silke haben sich den Stadtmeistertitel schon (mehrfach) gesichert. Das wäre dann vermutlich auch das Triathlon-Ereignis, an das sie sich danach am liebsten erinnern würde. Noch lieber als an die Nachwuchs-DM 2019.