„Ich trainiere, um Medaillen zu gewinnen“

Kai Sachtleber (Landesverband Niedersachsen) ist eine von 104 Altersklassen-Athleten der Deutschen Triathlon Union (DTU) bei der Kurzdistanz-EM in Weert (Niederlande/31. Mai bis 2. Juni). Wir haben mit der 47-Jährigen vor den kontinentalen Titelkämpfen stellvertretend für die Athleten der deutschen Altersklassen-Nationalmannschaft über den Reiz von Triathlon, den Reiz des Medaillengewinnens und den Reiz des Reisens gesprochen.

Zwei Läuferin

Kai, du bist in den vergangenen Jahren bei vielen internationalen Titelkämpfen gestartet. Ist so eine Europameisterschaft trotzdem noch etwas Besonderes für dich?

Natürlich. Es ist schon etwas anderes als ein Volkstriathlon. Es sind viele richtig gute Athleten da. Und man trifft auf Sportler aus dem Ausland, mit denen man sich austauschen kann.

Du hast schon einige internationale Medaillen gewonnen. Hat man da noch Ziele?

Man hat jedes Jahr wieder neue Ziele.

Gibt es unter den von dir geholten Medaillen eine, auf die du besonders stolz bist?

Ja, auf meine erste internationale Medaille im Triathlon: 2014 in Kitzbühel über die Sprintdistanz. Es hat den ganzen Tag geregnet und ich bin es als Norddeutsche ja nicht unbedingt gewöhnt, Abfahrten zu fahren. Und schon gar nicht, wenn es nass ist. Ich hatte echt Schiss bei jeder Bergabpassage.

Du startest in der Regel mehrmals im Jahr bei internationalen Meisterschaften, nimmst dafür Urlaub. In deinem Leben dreht sich schon viel um Triathlon.

Triathlon ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Mein Lebensgefährte Olaf Geserick (Er nimmt auch in Weert Teil, Anm. d. Red.) und ich plane fast alles um die Wettkämpfe. Im Frühjahr nehmen wir Urlaub für ein Trainingslager, im Sommer für die großen internationalen Meisterschaften. Nur im Herbst oder Winter, da machen wir „normal“ Urlaub. Aber auch da nehmen wir meistens die Fahrräder mit oder mieten uns vor Ort welche.

Welches Land war das spektakulärste, das zu jemals mit dem Rad erkundet hast?

Israel. Letztes Jahr waren wir in Neuseeland. Aber ohne Räder. Dorthin wollen wir nochmal. Vermutlich dann aber mit Fahrrädern.

Wie toll ist es für dich, für die Altersklassen-Nationalmannschaft zu starten?

Es ist für mich etwas Besonderes. Ich finde es schön, dass Deutschland-T-Shirt beziehungsweise den Deutschland-Wettkampfanzug zu tragen und für mein Land zu starten. Viele Athleten sehen das vielleicht nicht so. Ich aber schon.

Was macht für dich den Reiz am Triathlon aus?

Dass ich drei verschiedene Sportarten machen kann. Das ist alles andere als eintönig und nicht immer das Gleiche. Und man ist draußen in der Natur und nicht in einer muffigen Halle.

Welche Bedeutung hat Triathlon für dich?

Eine sehr große Bedeutung. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne Triathlon mit meiner Zeit anfangen sollte.

Wie groß ist die Vorfreude auf die EM?

Die wird sicherlich am Donnerstag richtig groß sein, wenn ich nach Weert reise. Ich war dieses Jahr schon bei der Multisport-WM in Pontevedra dabei und werde außer in Weert auch noch bei den Europameisterschaften in Targu Mures und Kazan starten. 2019 ist für mich also ein sehr schönes Jahr.

Was sind deine Ziele für Weert?

Ich möchte gerne wieder eine Medaille gewinnen. Aber die Konkurrenz in meiner Altersklasse ist sehr groß.

Was bedeuten Erfolge und Medaillen für dich?

Ich möchte schon erfolgreich sein. Nur zu starten, um dabei zu sein, ist mir ein bisschen wenig. Ich trainiere dafür, um Medaillen zu gewinnen.

Haben die Medaillen zu Hause einen besonderen Platz?

Wir haben Regale, in denen wir die Medaillen aufbewahren. Die stehen aber so, dass Besucher diese nicht gleich sehen. Ich finde, das wirkt sonst ein bisschen protzig.

Andere Athleten verstauen ihre Medaillen in Kisten im Keller.

Das finde ich schade.