"Es ist schon eine geile Saison bislang"

Lukas Meckel (Landesverband Nordrhein-Westfalen) schwimmt 2021 auf der Triathlon-Euphoriewelle. Wir haben mit ihm vor den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften in Schongau am Sonntag über die Bürde des Favoriten, viele tolle Ergebnisse in diesem Jahr und ein umwerfendes und zugleich doch nicht ganz so umwerfendes Erlebnis gesprochen.

Lukas Meckel
Lukas Meckel
Ich weiß natürlich, dass ich aufgrund der bisher dieses Jahr gezeigten Leistungen der Titelfavorit bin
Lukas Meckel

Lukas, ist am Sonntag der Sieg in der Jugend A das Ziel?

Der Sieg ist schon das Ziel. Mal schauen, wie es beim Schwimmen läuft. Ich habe schon mit Jakob (von Müller, Anm. d. Red.) gesprochen, dass wir versuchen, beim Radfahren wegzufahren. Auf der schweren Radstrecke in Schongau könnte das klappen. Sollte das nicht klappen, werde ich mich auf der Radstrecke zurückhalten, weil ich weiß, dass ich der stärkste Läufer im Feld bin.

Klingt, als sollte es klappen mit deinem ersten DM-Titel.

Es kann immer etwas passieren, man kann einen Defekt haben, stürzen oder einen schlechten Tag haben. Aber ich weiß natürlich, dass ich aufgrund der bisher dieses Jahr gezeigten Leistungen der Titelfavorit bin.

Was würde es dir bedeuten, Deutscher Meister zu werden?

Das würde mir schon viel bedeuten. Vor zwei Jahren in Grimma hat es leider nicht ganz geklappt. Da war ich auf der Laufstrecke in Führung, dann kam noch Jan Pluta mit einer extrem starken Laufperformance von hinten.

Kommt dir deine Triathlonsaison 2021 bislang wie ein Traum vor?

Ich habe meine 5000-Meter-Zeit enorm gesteigert. Von 16:04 Minuten auf 15:14 Minuten, damit hätte ich nicht gerechnet. 15:30 Minuten wären schon ein Traum gewesen. Da haben schon alle gestaunt.

So warst du aber als A-Jugendlicher beim internen Qualifikationsrennen für die Junioren-EM in Kienbaum dabei.

Da hatte ich ein nicht ganz so gutes Schwimmen. Ich habe gerade noch die erste Radgruppe bekommen. Nach dem Radfahren ging es mir relativ gut und ich konnte noch sehr schnell laufen. Zweiter zu werden und mir das EM-Ticket zu sichern, war schon ein Traum. Damit habe ich im Vorfeld überhaupt nicht gerechnet. Das kam völlig unerwartet.

Wie lange hast du gebraucht, den Erfolg zu realisieren?

Das hat im Ziel schon etwas gedauert. Am Abend habe ich so langsam verstanden, dass ich mich für die EM qualifiziert habe. Es ist schon eine geile Saison bislang.

Und dann bist du bis zur Junioren-EM in Kitzbühel auf einer Euphoriewelle gesurft?

Das kann man schon so sagen. Zwischen Kienbaum und Kitzbühel waren ja noch die Deutschen Meisterschaften der Elite in Berlin. Da saß ich in der ersten Radgruppe. Das war ein geiles Gefühl mit Athleten wie Justus Nieschlag in der Radgruppe zu sein und zusammen mit ihnen auf die Laufstrecke zu gehen. Ich muss aber auch zugeben, dass ich am Ende der Radstrecke schon ziemlich platt war.

Auf dem letzten Kilometer der Radstrecke hat es immerhin noch für einen kleinen Plausch mit Henry Graf gereicht.

(lacht) Das stimmt. Mein Umwerfer war verbogen, ich kam nicht mehr aufs große Kettenblatt und konnte nur noch hinten in der Gruppe fahren. Ich musste die ganze Zeit auf dem kleinen Blatt fahren. Aber es war trotzdem ein tolles Erlebnis.

Von der Junioren-EM hast du bestimmt tolle Erfahrungen mitgenommen.

Ich hatte Pech, weil ich mit sehr vielen guten Schwimmern in einem Halbfinale war. Da konnte ich nicht mithalten und habe auch anschließend auf dem Rad den Anschluss nicht mehr herstellen können. Ich habe alles probiert, aber für den Finaleinzug hat es leider nicht mehr gereicht. Aber es war natürlich ein tolles Erlebnis und ich war einer der schnellsten Athleten meines Jahrgangs.

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) berichtet am Sonntag ab 10.40 Uhr über ihren Instagram-Live-Kanal von den Rennen der Deutschen Nachwuchsmeisterschaften in Schongau. In dem zweistündigen Stream seht ihr Liveaction von der Laufstrecke, die Zieleinläufe der Jugend A (m/w) und der Junior*innen sowie Interviews mit den Sieger*innen aller Altersklassen. Als Mit-Kommentator*in sind ehemalige deutsche Spitzenathlet*innen dabei.