„Kaltstart in mein erstes WTS-Rennen wäre verwegen gewesen“

Marlene Gomez-Islinger (Weiden in der Oberpfalz) wird am Samstag (5. September) beim Rennen der World Triathlon Series (WTS) in Hamburg, bei dem es zugleich um den WM-Titel geht, ihre Premiere in der höchsten Triathlonklasse feiern. Wir haben mit ihr im Vorfeld über eine Rückkehr nach Hamburg nach 20 Jahren, erfolgreiche Ausflüge und die Unterschiede über 5-Kilometer-Läufe bei Leichtathletik- und Triathlonwettkämpfen gesprochen.

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Ich weiß, dass ich selbst an schlechten Tagen noch gut laufen kann. Das gibt mir Sicherheit. Aber in solch einem Weltklassefeld ist die Leistungsdichte natürlich extrem. Da braucht man schon eine außerordentliche Laufleistung, um noch einige Konkurrenten einholen zu können. Da kann man nicht einfach nach dem Radfahren noch die Athletinnen aus der Gruppe davor einsammeln.

Marlene Gomez-Islinger (Weiden in der Oberpfalz) wird am Samstag (5. September) beim Rennen der World Triathlon Series (WTS) in Hamburg, bei dem es zugleich um den WM-Titel geht, ihre Premiere in der höchsten Triathlonklasse feiern. Wir haben mit ihr im Vorfeld über eine Rückkehr nach Hamburg nach 20 Jahren, erfolgreiche Ausflüge und die Unterschiede über 5-Kilometer-Läufe bei Leichtathletik- und Triathlonwettkämpfen gesprochen.

Marlene, es ist das zweite Mal, dass du in Hamburg dabei bist. Allerdings in ganz unterschiedlichen Rollen.

2007 war ich in Hamburg als Zuschauerin zusammen mit meinem Papa (der damalige bayrische Landestrainer Ramon Gomez-Islinger, Anm. d. Red.) dabei. Ich weiß gar nicht mehr, warum wir ausgerechnet das Jahr ausgewählt hatten. Ich weiß nur noch, dass wir (Marlene startete damals in der Jugend B, Anm. d. Red.) mal die Abläufe von einem internationalen Rennen sehen wollten. Aber es war natürlich cool, dass wir dann den WM-Titel von Daniel Unger feiern konnten. Und nun bin ich als Athletin dabei. Wenn ich mir das so recht überlege, ist das schon verrückt.

Was hat dein Papa gesagt, als er erfahren hat, dass du starten wirst?

Er hat sich mega gefreut. Meine Eltern waren super happy.

Und wie hast du die Nachricht aufgenommen, dabei sein zu dürfen?

Ich hatte in den Tagen davor schon spekuliert, dass es etwas werden könnte mit einem Startplatz. Als es dann so weit war, war es vollkommen unwirklich, dass dieser Traum wahr geworden ist. Und als dann auch noch bekannt wurde, dass es nicht nur ein WTS-Rennen, sondern auch die WM ist, hat das alles getoppt.

Wie ist die Erwartungshaltung an dich, deine Erwartungshaltung vor deinem ersten WTS-Rennen?

Ich weiß nicht, was auf mich zukommt. Ich bin natürlich aufgeregt, aber nicht nervös, habe keine Angst. Ich freue mich auf die Herausforderung und in die World Triathlon Series hineinschnuppern zu dürfen.

Was ist das für ein Gefühl, in der WTS dabei zu sein?

Das Rennen wird extrem brutal werden, sehr schnell. Demensprechend darf man sich keinen Fehler leisten, sonst ist das Rennen sehr schnell vorbei. Es sind nach der langen Wettkampfpause sicherlich alle Athletinnen sehr heiß darauf, zu zeigen, was sie draufhaben.

Du hast dir keine konkrete Platzierung vorgenommen, hast aber zum Ende des Wettkampfes hin noch einen Trumpf: deine Laufstärke.

Ich weiß, dass ich selbst an schlechten Tagen noch gut laufen kann. Das gibt mir Sicherheit. Aber in solch einem Weltklassefeld ist die Leistungsdichte natürlich extrem. Da braucht man schon eine außerordentliche Laufleistung, um noch einige Konkurrenten einholen zu können. Da kann man nicht einfach nach dem Radfahren noch die Athletinnen aus der Gruppe davor einsammeln.

Im Laufen hast du dieses Jahr schon vier Wettkämpfe absolviert – unter anderem bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Braunschweig über 5000 Meter.

Ich bin dabei viermal eine persönliche Bestzeit gelaufen und es war eine gute Vorbereitung auf die nun anstehenden Triathlonwettkämpfe. Die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig waren super cool und haben mir nochmal extrem Aufwind gegeben.

Du bist Sechste geworden.

Das Rennen war echt gut, die Platzierung super. Die Bestzeit habe ich dann vergangene Woche bei einem 5-Kilometer-Lauf in Burgau noch einmal auf 16:34 Minuten verbessert. Es war schön zu sehen, dass es immer weiter geht. Die Laufwettkämpfe waren auch ein guter Lückenfüller. Bei meinem ersten Triathlon vor zehn Tagen habe ich dann trotzdem gemerkt, dass Laufen in einem Laufwettkampf etwas ganz anderes ist. Es ist einfacher, wenn man keine Vorbelastung hat.

Dieser erste Triathlon nach der coronabedingten Pause war der Europacup im polnischen Olsztyn. Du hast das Rennen als Fünfte beendet.

Ich bin wahnsinnig froh, dass ich diesen Wettkampf gemacht habe. Ein Kaltstart bei meinen ersten Rennen der WTS wäre doch ein bisschen verwegen gewesen.

Du hast auch eine tolle, spannende oder witzige Geschichte zu erzählen, wie du zum Triathlon gekommen bist? Oder Verletzungen/Krankheiten oder besondere Momente/Ereignisse haben dich erst recht angespornt, (weiter) aktiv zu sein? Dann schreibe uns eine E-Mail an medien@dtu-info.de. Und vielleicht erscheint hier bald deine Geschichte.