„Alleine nach Südamerika – eine spannende Erfahrung“
Das ist eine spannende, coole und neue Erfahrung. Ich muss hier alles selbst organisieren. Ich muss schauen, wie ich zum Training, zur Schwimmhalle und so weiter komme. Deswegen denke ich, dass ich viel mitnehmen werde von dieser Reise.
Tim Hellwig (Saarbrücken) hat vergangenes Wochenende mit Rang 20 in Lima (Peru) sein Weltcupdebüt gefeiert. Am Sonntag steht nun in Santo Domingo (Dominikanische Republik) gleich sein nächstes Weltcuprennen an. Zwischen den beiden Wettbewerben erzählt uns der 20-Jährige von seiner Weltreise, warum er davon als Persönlichkeit profitieren wird und warum sein Trainer sich vor dem Trip mit anderen Trainern abgesprochen hat.
Du bist um die beiden Rennen viel mit den Luxemburgern Gregor Payet, der in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga wie du für das KiologIQ Team Saar startet, und Bob Haller unterwegs. Habt ihr die Reise zusammen geplant?
Ja, wir haben uns ein bisschen abgesprochen. Ich bin mit Gregor nach Lima geflogen. Das war ganz gut, dann musste ich diese Weltreise nicht ganz alleine antreten. Teilweise haben unsere Trainer auch die Trainingspläne aufeinander abgestimmt, sodass wir auch noch ein paar Einheiten zusammen machen konnten. Hier zusammen zu trainieren, war auch cool.
Wie ist es für dich, für zwei Rennen so weit weg von Deutschland zu sein?
Das ist eine spannende, coole und neue Erfahrung. Ich muss hier alles selbst organisieren. Ich muss schauen, wie ich zum Training, zur Schwimmhalle und so weiter komme. Deswegen denke ich, dass ich viel mitnehmen werde von dieser Reise.
Was war es für ein Gefühl, erstmals im Weltcup zu starten?
Es war ein gutes Gefühl. Ich habe mich gefreut, in solch einem leistungsdichten Feld an der Startlinie zu stehen.
Wie hast du den Unterschied zwischen Weltcup- und Continental-Cup-Rennen erlebt?
Im Schwimmen und im Radfahren fand ich den Unterschied jetzt nicht so extrem – was natürlich auch daran gelegen haben kann, dass alle nur auf den Fünf-Kilometer-Lauf gewartet haben. Beim Lauf sind es dann nicht zwei oder drei, wie im Continental Cup, die extrem schnell rennen, sondern 15 bis 20. Wenn man dann einen durchschnittlichen Tag hat, ist man halt gleich deutlich hintendran. Im Laufen ist die Leistungsdichte bei Weltcuprennen schon deutlich höher.
Du hast diese Saison dein erstes Podium in einem Continental-Cup-Rennen erreicht. Was bedeutet dir das? Und wie wichtig war das für deine Entwicklung?
Es ist wichtig, das erste Podium zu erreichen. Das hat mich auch sehr gefreut. Was ich aber noch viel besser fand, ist, dass ich endlich mal konstant trainieren konnte. Es sind zwar immer noch nicht die mega großen Umfänge. Aber es hat alles funktioniert, ich bin verletzungsfrei durchgekommen. Das war eigentlich fast das Wichtigste in den letzten zwei, drei Monaten. Das war eigentlich der viel größere und wichtigere Schritt für meine Entwicklung als das Podium an sich.
Wie zufrieden bist du mit deinem Weltcup-Debüt?
Mit zwei Dritteln des Rennens bin ich sehr zufrieden. Beim Schwimmen war ich die ganze Zeit in den Top 3. Kurz vor dem Schwimmausstieg bin ich ein bisschen von einer Welle weggespült worden und dann so zwischen Platz fünf und zehn aus dem Wasser gekommen. Das Radfahren war auch gut. Beim Laufen habe ich einen durchschnittlichen Tag erwischt. Es war sicherlich nicht mein allerbester Lauf.
Was hast du aus dem Rennen in Lima gelernt?
Ich nehme auf jeden Fall zwei Dinge mit: Ich bin den ersten Kilometer wohl etwas zu schnell angelaufen. Und beim Radfahren muss ich lernen, mich zurückzuhalten, wenn es eine solch große Gruppe ist wie in Lima. Viele haben sich eher hinten eingereiht und die Beine hochgelegt und sich für das Laufen geschont.
Wenn man sich die Ergebnisse von Lima anschaut, könnte man sagen, es fehlt nur noch eine Minute zur Spitze. Und zwar im Laufen. Kann man das so einfach und pauschal sagen?
Ja, das kann man so ungefähr sagen. Vielleicht ein bisschen weniger. Ich hatte jetzt nicht den allerbesten Tag im Laufen. Es ist aber auf jeden Fall noch ein Stückchen, bis ich fünf Kilometer ganz vorne mitlaufen kann. Das war teilweise schon extrem, was die Jungs da vorne gelaufen sind.
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