"Habe durchaus ein bisschen Bammel vor der Distanz"

Timo Behrens (RSC Lüneburg) will bei den Deutschen Meisterschaften über die Kurzdistanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) in Bremen am Sonntag (8. August) in der AK 20 aufs Podium. Zuvor hat er uns verraten, warum er wegen seines Zweitligateams ein paar Sprüche zu hören bekommen hat, warum er vor einer Heim-DM weniger aufgeregt ist und warum er auf 2022 hofft.

Timo Behrens
Die Konkurrenz spornt uns an. Ich bin noch ein bisschen besser, aber mein Bruder kommt von seinen Leistungen immer näher heran.
Timo Behrens

Eine DM-Medaille wäre die erste in deiner Karriere.

In der Jugend habe ich bei Deutschen Meisterschaften immer eine Platzierung um Platz 20 erreicht. Ich hoffe, dass ich nun als „Spätstarter“ in der U23 noch einen Schritt nach vorne mache. Im kommenden Jahr will ich im Europacup zwei Top-acht-Platzierungen erreichen.

Das würde die Qualifikation für den Nachwuchskader 1 bedeuten.

Ich gehöre seit diesem Jahr nicht mehr dem Landeskader von Niedersachen an, weil ich zu alt bin. Dadurch entfallen für mich Stützpunkttraining und Trainingslager mit dem Kader. Ich muss deshalb vermehrt alleine trainieren, trainiere auch mit Bremer Radfahrern und meinem Bruder.

Dein jüngerer Bruder Niklas ist auch Triathlet.

Wir trainieren oftmals zusammen. Die Konkurrenz spornt uns an. Ich bin noch ein bisschen besser, aber er kommt von seinen Leistungen immer näher heran.

Wie fühlt es sich an, wenn der kleine Bruder aufschließt?

Ich freue mich natürlich über seine Fortschritte. Ich weiß aber auch, dass ich nun noch mehr Gas geben muss. Das Ziel ist es natürlich, ihn auf Distanz zu halten. Für ihn ist es gut, dass er mit mir jemanden hat, der einen Ticken besser ist. Solch ein Trainingspartner fehlt mir derzeit.

Welche Ziele hast du für die Deutschen Meisterschaften am Sonntag?

Ich habe die Konkurrenz schon mal abgecheckt. Es sind eins, zwei gute Athleten dabei. Mein Ziel ist auf jeden Fall das Podium. Es ist allerdings auch erst meine dritte Kurzdistanz. Bei der ersten hatte ich einen „Plattfuß“ mitten im Rennen und bin verspätet ins Ziel, nach der anderen habe ich einen Ermüdungsbruch bekommen. Ich habe also durchaus ein bisschen Bammel vor der Distanz.

Du bist in Bremerhaven geboren, lebst schon sehr lange in Bremen. Wie fühlt es sich an, ein Heimspiel zu haben?

Es fühlt sich heimisch an (lacht). Ich ziehe daraus einen Vorteil. Ich bin zwar aufgeregt, aber auch lockerer, weil ich mich in einer gewohnten Umgebung bewege.

Du bist Bremer, in der Zweiten Triathlon-Bundesliga Nord startest du allerdings für das Hanse Mondial Tri Team Hamburg. Im Fußball wäre das ein No-go.

(lacht) Ein paar Sprüche von den Bremern gab es damals schon. Einige Freunde von mir starten für Hamburg. Und es hat sich für Fabian Schönke (der wie Timo bei Jonathan Pargätzi trainiert, mittlerweile aber für Triathlon Potsdam in der Bundesliga startet, Anm. d. Red.) und mich damals so ergeben, für Hamburg zu starten.

Die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga ist also dein Ziel?

Ich will auf jeden Fall irgendwann in der Ersten Liga starten. Ich hoffe, wir schaffen es mit dem Hamburger Team.