Vierte beim Grand Final: Lisa Tertsch löst Olympiaticket
24.09.2023 – Oliver Kraus
Beim Sieg der Britin Beth Potter (1:53:19), die damit erstmals den WM-Titel gewinnen konnte, sicherte sich die 24-jährige Hessin den letzten deutschen Frauen-Startplatz für das nächstjährige Saisonhighlight mit einer mitreißenden Aufholjagd über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen).
Am Ende belohnte sich Tertsch für ihren Parforceritt mit Platz vier hinter Potter, Kate Waugh (GBR; 1:53:37) und Cassandre Beaugrand (FRA; 1:53:50) – trotz abzusitzendem Penalty (1:54:01).
Bereits bei der für die Deutsche Meisterin über die Sprintdistanz nicht zufriedenstellenden ersten Teildisziplin hatte sie sich eine 15-sekündige Strafzeit wegen ungebührlichen Schwimmverhaltens eingehandelt und musste mit dem Wissen um das Handicap auf der Radstrecke bereits reichlich investieren, um die Lücke zur rund 15-köpfigen Spitzengruppe, zu der zu diesem Zeitpunkt auch Laura Lindemann und Lena Meißner gehörten, zu schließen.
Nach dem der Zusammenschluss glückte, ging es auf der Laufstrecke für Tertsch dann spürbar um Alles, nachdem sie in Paris beim Olympischen Testevent Mitte August als Neunte um einen Platz an der direkten Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 vorbeigeschrammt war.
Mit Herz und Leidenschaft stürmte die Darmstädterin los, lief das Rennen ihres Lebens, zog an Kontrahentin um Kontrahentin vorbei, überholte sogar die als äußerst laufstark bekannte Französin Beaugrand, ehe sie auf Platz drei liegend vor Ende der letzten 2,5 km-Laufrunde den notwendigen Zwischenstopp im Penaltyzelt einlegte.
„Man hat natürlich zwischenzeitlich Bedenken, ob es reicht, aber wenn man sich darauf zu sehr fokussiert, kann man nicht mehr schnell laufen. Ich habe versucht, es zu vergessen. Ich habe beim Laufen alles gegeben, was ging, zum Glück ging ziemlich viel“, freute sich Tertsch nach dem dramatischen Schlussakkord eines spannenden Finales.
Während schlussendlich dann der wohl beste vierte Platz ihrer Karriere zu Buche stand, verpassten die weiteren deutschen Athletinnen den Sprung in die Top-10.
Nina Eim wurde nach einem ebenfalls starken Lauf Zwölfte (1:54:45), Laura Lindemann 28te (1:56:41). Lena Meißner kam als 33te ins Ziel (1:57:48). Annika Koch und Marlene Gomez-Göggel belegten die Ränge 40 (1:58:50) beziehungsweise 47 (1:59:59).
Die komplette Ergebnisliste steht hier zur Verfügung.