Mixed-Relay-WM in Hamburg: Deutschland verteidigt Titel
14.07.2024 – Oliver Kraus
Das Quartett Henry Graf, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Annika Koch stürmte bei wechselhaften Bedingungen in 1:19:53 Stunden zu Gold und verwies die Schweiz (1:20:01) und Neuseeland (1:20:04) auf die Plätze zwei und drei.
Alle drei Nationen hatten bereits im Vorjahr den Titelentscheid unter sich ausgemacht, allerdings mit dem Team aus Neuseeland als Vize-Weltmeister und der Schweiz auf Rang drei. Für Deutschland war es nach 2013 und 2023 der dritte WM-Titel in der Mixed Relay. Beide Gold-Medaillen waren ebenfalls in Hamburg gewonnen worden.
Dass es auch 2024 vor beeindruckender Kulisse in der Innendstadt der Elbmetropole erneut zum Sprung nach ganz oben aufs Treppchen reichte, war der durch die Bank ausnahmslos starken Leistung aller vier Aktiven geschuldet.
Henry Graf, 2023 an selber Stelle bereits Mixed-Relay-Weltmeister mit der U23-Staffel, hatte die Goldjagd mit einem guten Auftritt eröffnet und als Dritter an die gestrige Zweite des Frauen-Einzelrennens Lisa Tertsch übergeben. Die wiederum hielt clever den Anschluss nach ganz vorne und attackierte auf der zweiten Laufrunde in unnachahmlicher Manier.
Aufgrund der Tempoverschärfung der 25-Jährigen wurde die Spitzengruppe auseinandergezogen, ehe Lasse Lührs als Führender die zweite Rennhälfte eröffnen durfte. Die war dann aber vom typischen Hamburger Wetter geprägt. Zwischenzeitlich zogen heftige Böen und Schauer über den Kurs, was für Lührs aber kein Nachteil sein sollte:
„Ich hatte den Heimvorteil und durfte im Regen starten“, sagte der Paris-Starter mit einem verschmitzten Lächeln im Nachzielbereich. Aber auch, weil der Erfolg eine Genugtuung für das gestrige, wenig erfolgreiche Ergebnis im Einzelrennen war.
„Ich war schon enttäuscht, hatte aber keine Wut im Bauch. Ich hab es heute als Chance gesehen, nochmal etwas gut zu machen. Das ist mir gut gelungen. Ich bin zufrieden mit meiner Leistung“, erklärte der 28-Jährige weiter, der Schlussathletin Annika Koch, die im strömenden Regen fröstelnd auf ihren Einsatz wartete, als Zweite auf die abschließenden 300 Meter Schwimmen, 6,6 Kilometer Radfahren und 1,75 Kilometer Laufen schickte.
Die 25-Jährige, die gestern Sechste geworden und zudem als einzige des Quartetts bereits 2023 Teil der Goldstaffel gewesen war, bestätigte ihre derzeit hervorragende Form. Auf der Radrunde übernahm die Hessin häufig die Führungsarbeit, ehe sie nach dem Wechsel zum Laufen schnell deutlich machte, wer als erstes den blauen Teppich bei dann wiederum strahlendem Sonnenschein erreichen würde.
„Es war ein unglaubliches Gefühl als Vierte und mit der Deutschlandfahne über die Ziellinie zu laufen; zu wissen, dass man den Weltmeistertitel fürs ganze Team in der Tasche hat“, sagte Koch, die auch hervorhob, wie wichtig der Support des Hamburger Publikums für die erfolgreiche Titelverteidigung gewesen sei:
„Die Menge trägt einen natürlich unglaublich. Es gibt kein vergleichbares Rennen. Es ist unfassbar, wie die Menge einen anfeuert. Das macht einfach Riesenspaß.“
Verbandspräsident zieht positives Fazit
Auch Prof. Dr. Martin Engelhardt zeigte sich äußerst zufrieden mit der diesjährigen Veranstaltung, die seitens der Deutschen Triathlon Union (DTU) erstmals komplett ohne ausrichtende Agentur umgesetzt worden war.
„Wir sind sehr zufrieden und beruhigt, dass die Organisation in Eigenregie gut geklappt hat. Der Weltmeistertitel ist natürlich ein perfekter Abschluss des Wochenendes in Hamburg“, so der DTU Präsident.
Das Ergebnis der Mixed-Relay-Weltmeisterschaft steht online zur Verfügung.