World Triathlon Hamburg: Lindemann stürmt auf Platz zwei
14.07.2018 – Jan Sägert
Laura Lindemann ist beim ITU World Triathlon Hamburg zum zweiten Mal nach 2017 aufs Podium gestürmt. Die 22-Jährige musste sich nach einer überragenden Aufholjagd beim Laufen nur der französischen Überraschungssiegerin Cassandre Beaugrand (58:06 Min.) geschlagen geben. Lindemann hatte im Ziel nach 58:36 Minuten genau 30 Sekunden Rückstand auf die überwältigte Beaugrand. Bianca Bogen (Leipzig) kam mit der ersten Radgruppe zum zweiten Wechsel und landete im ersten WTS-Rennen ihrer Karriere am Ende auf dem 42. Platz. Die dritte DTU-Starterin, Sophia Saller (Oxford), wurde vier Ränge dahinter 46.. In der Gesamtwertung der ITU World Triathlon Series verbesserte sich Laura Lindemann vom zehnten auf den sechsten Platz.
Famose Aufholjagd nach schwachem Wechsel
Das Schwimmen lief für keine der drei DTU-Athletinnen nach Plan. Auf den Plätzen 30, 32 und 47 kletterten WTS-Rookie Bianca Bogen, Laura Lindemann und Sophia Saller aus dem Wasser. Zu groß der Rückstand, um den Sprung in die Spitzengruppe zu schaffen. Bogen und Lindemann hielten sich danach aber in der ersten großen Verfolgergruppe, die nach zwischenzeitlich knapp 30 Sekunden Rückstand Runde für Runde näher an die Führenden herankam. Wenige Kilometer vor dem zweiten Wechsel war die Lücke geschlossen und Lindemann in einer glänzenden Ausgangsposition. Diese ging nach einem schwachen Wechsel allerdings schnell wieder verloren. Als 25. und letzte der Gruppe verließ die gebürtige Berlinerin den Rathausmarkt - und setzte gleich zur großen Aufholjagd an. Schon nach der ersten von zwei Runden lagen nur noch acht Konkurrentinnen vor ihr.
Etwa eineinhalb Kilometer vor dem Ziel schob sich Lindemann auf den zweiten Platz nach vorn, den sie im Zielsprint gegen Katie Zaferes (USA) souverän verteidigte. Schon 2017 hatte sie das Laufduell um Platz drei gegen die US-Amerikanerin für sich entschieden. Bianca Bogen musste beim Laufen noch einige Athletinnen passieren lassen und lief nach 1:01:29 Stunden als 42. ins Ziel. Für Sophia Saller blieb die Rennuhr nach 1:02:10 Stunden stehen.
"Habe mich beim Laufen von Anfang an stark gefühlt"
Laura Lindemann nach ihrem Rennen im Interview mit der ARD: „Ich bin extrem glücklich. Nach dem Schwimmen hatte ich gar nicht erwartet, überhaupt so weit vorn zu sein. Außerdem hatte ich einen wirklich schlechten zweiten Wechsel, habe den zweiten Schuh nicht richtig angezogen gekriegt und bin ganz am Ende der Gruppe losgelaufen. Auf der Laufstrecke habe ich mich aber von Anfang an stark gefühlt. Dass ich dann noch eine nach der anderen eingesammelt habe, hat mich natürlich sehr motiviert.“