Unsere Tipps für euer Training

Viele von euch haben für dieses Jahr sicherlich große sportliche Ziele: Eine Langdistanz, die Teilnahme an einer internationalen Meisterschaft oder auch ihren ersten Ausdauerdreikampf überhaupt. Da ist es natürlich klar, dass einem die aktuelle Situation aufgrund des Coronavirus, die Einschränkungen des Sporttreibens mit sich bringt, alles andere als recht kommt. Denn geschlossene Schwimmbäder und Sportanlagen sind der persönlichen Form natürlich nicht gerade zuträglich.

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ABER. Wie wichtig einem die eigenen sportlichen Ziele auch sind, derzeit steht etwas deutlich Wichtigeres im Vordergrund: Die Bekämpfung des Coronavirus und damit eine möglichst geringe Ausbreitung, um vor allem die Menschen aus Risikogruppen zu schützen. „Der Sport, beziehungsweise die Ausübung des Sports steht derzeit nicht im Mittelpunkt. Es geht um wichtigere Dinge“, sagt Casper Grim, Verbandsarzt der Deutschen Triathlon Union (DTU). Empfehlungen, wie beispielsweise möglichst zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte zu meiden, sollten daher unbedingt eingehalten werden.

Das heißt natürlich nicht, dass ihr keinen Sport mehr treiben sollt. Im Gegenteil, denn die regelmäßige, jedoch nicht übermäßige und überanstrengende Ausübung von Sport stärkt das Immunsystem. „Es ist richtig, Sport zu treiben. Dabei sind nur einige Regeln zu beachten“, sagt Grim: „Es spricht nichts dagegen, ALLEINE eine Runde Laufen oder Radfahren zu gehen. Und auch gegen Training zu Hause, zum Beispiel auf der Rolle, ist natürlich nichts einzuwenden.“ Beim Training zu Hause sind jedoch Hygieneregeln zu beachten – lebt man dort zusammen mit anderen Menschen. Grim weist ausdrücklich darauf hin, dass „die Einhaltung des Trainingsplans gerade nebensächlich ist“.

Was könnt ihr trotzdem tun, um euch fit zu halten?

Auf das Schwimmtraining müsst ihr derzeit verzichten. Das Schwimmen im Freiwasser bei den aktuellen Wassertemperaturen ist – auch mit Neoprenanzug – alles andere als zu empfehlen. Als Alternative zum Schwimmtraining bietet sich das Training mit einem Zugseil an. „Das eignet sich auch sehr gut, um die Technik zu schulen, beispielsweise um auf die hohe Ellenbogenstellung zu achten“, sagt Christian Weimer, Bundesstützpunkttrainer in Saarbrücken. Er empfiehlt jeden zweiten Tag mit dem Zugseil zu arbeiten, beispielsweise in Serien von zehn mal 30 Sekunden mit 30 Sekunden Pause. „Das lässt sich dann peu à peu auf ein bis zwei Minuten steigern“, so Weimer.

Radtraining und Lauftraining im Freien sind derzeit noch möglich. Als Alternativen zum Rad- und Lauftraining im Freien bieten sich das Training auf dem Rollentrainer beziehungsweise auf dem Laufband an – zumindest für diejenigen, die entsprechend ausgerüstet sind.

Zudem empfiehlt Weimer viel Athletiktraining. „Da haben viele Athleten Schwächen, weil diese Übungen generell vernachlässigt werden.“ Möglich ist hier zum Beispiel Stabilisations- und Krafttraining, Yoga oder auch Meditation. Dies ist auch ohne Fitnessstudio mit Körpereigengewichtsübungen und Hanteln etc. zu Hause auf einer Matte möglich. Für Anfänger und Ungeübte in diesem Bereich gibt es auch hier viele Trainingspläne oder Trainingsvideos im Internet.

Weimer empfiehlt beispielsweise das Training mit einer Koordinationsleiter („Damit kann man den Puls auch ziemlich in die Höhe treiben“), „Läufe gegen die Wand“ (man stützt sich mit den Händen über dem Kopf an der Wand ab und läuft auf der Stelle) oder Sprünge. All diese Übungen sind problemlos in der Wohnung möglich.