"Habe mich jahrelang voll reingehängt und auf solch einen Erfolg hingearbeitet"
Aron, du bist vor knapp zwei Wochen Deutscher Meister der Junioren geworden. Hast du den Erfolg schon realisiert?
Ich habe schon ein paar Tage gebraucht, bis der Erfolg angekommen ist. Aber mittlerweile habe ich realisiert, was ich erreicht habe.
Wie viele Glückwünsche hast du erhalten?
Einige. Mir haben sehr viele Menschen aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen, aus meinem Umfeld und aus der Nachbarschaft gratuliert. Alle haben sich mit mir gefreut.
Was bedeutet dir der Erfolg?
Er bedeutet mir einiges. Ich habe mich jahrelang jeden Tag voll reingehängt und auf solch einen Erfolg hingearbeitet. Es war bislang aber noch nicht das Rennen dabei, dass das absolute Highlight war, bei dem alles geklappt hat. Mit dem Rennen in Lübeck war ich nun zum ersten Mal so richtig zufrieden.
Dabei hat dieses Jahr für dich nicht so gut begonnen.
Ich hatte eine Corona-Erkrankung und eine Verletzung und damit eine lange Pause, vor allem im Laufen. Der Einstieg in die Saison war entsprechend schwierig. Ich hatte auch zu Beginn der Saison nicht das Ziel, Deutscher Meister zu werden. Das hat sich im Saisonverlauf erst so ergeben.
Drei deutsche Top-Junioren haben in Lübeck gefehlt, weil sie fünf Tage später bei der Junioren-WM gestartet sind. Entwertet das den Titel?
Mir war natürlich klar, dass meine Chance auf den DM-Titel durch ihre Abwesenheit gestiegen ist. Sicherlich wäre ein Rennen mit voller Besetzung schöner gewesen. Für mich persönlich entwertet es den Titel jedoch nicht.
Wir haben bereits über den schwierigen Saisoneinstieg gesprochen. Wie sehr hat dieser deine Chancen auf eine Teilnahme an der Junioren-EM geschmälert?
Die Vorbereitung auf Kienbaum (dort fand der Qualifikationswettkampf für die Junioren-EM statt, Anm. d. Red.) war sehr schwierig. Durch die Erkrankung und Verletzung hatte ich im Vorfeld doppeltes Pech. Ich habe mich vor dem Rennen nicht gut gefühlt. Das Ergebnis war nicht so, wie ich es mir erhofft habe. Es war eine Enttäuschung, die ich mitgenommen habe.
Die Qualifikation für die Junioren-EM war das klare Ziel, und ich bin nun umso glücklicher, dass sich das Blatt im Laufe der Saison noch einmal gewendet hat und ich nach dem schwierigen Start noch einen Erfolg hatte. Die DM in Lübeck war für unsere ganze Gruppe ein riesen Erfolg.
Wie wichtig ist der Zusammenhalt in der Gruppe?
Sehr wichtig. Der Zusammenhalt im Verband und am Stützpunkt in Essen im Besonderen ist etwas, was mir sehr wichtig ist. Wir sind eine super Truppe. Wir freuen uns zusammen über die Erfolge, da gibt es keinen Neid.
Also würdest du dich am Sonntag auch freuen, wenn beispielsweise Lukas Meckel das Juniorenrennen gewinnt?
Ich würde mich natürlich genauso mit ihm freuen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ihm aktuell die kürzeren Strecken entgegenkommen und er gute Chancen auf eine Top-Platzierung hat.
Der Sieg ist trotzdem das Ziel?
Es ist immer das Ziel, zu gewinnen. Ein Sieg wäre die Krönung der vergangenen Wochen, ich wäre aber auch mit einer Podiumsplatzierung zufrieden.
Jena ist dein letztes Jugendcuprennen. Kommendes Jahr bist du kein Junior mehr. Der Übergang in die U23/Elite ist nicht ganz einfach. Warum wirst du ihn trotzdem gut meistern?
Ich bin sehr zuversichtlich, dass mir der Umstieg von der Schule ins Studium (Aron wird an der Universität Essen/Duisburg Maschinenbau studieren, Anm. d. Red.) gelingt. Mit den DTU-Jugendcups fällt etwas weg, was der Saison eine gewisse Struktur gegeben hat. Ich bin mir aber sicher, dass ich auf einem super Weg bin und diesen über die Bundesliga und die Europacups gehen werde.