Göttlers Rezept: Schritt für Schritt

Moritz Göttler steht im Nachwuchskader 1 der Deutschen Triathlon Union. Die Weiterentwicklung soll nachhaltig vonstattengehen. 

Moritz Göttler
"Wenn ich verletzungsfrei bleibe, ist ein internationaler Start möglich!"
Moritz Göttler

Moritz Göttler sagt, dass im (Leistungs-)Sport oft die Frage gestellt wird, womit man sich nach harten Einheiten belohne. „Natürlich gönne ich mir wie fast jede*r Sportler*in auch mal etwas Ungesundes nach einer harten Einheit“, so der 17-Jährige, der aber auf eine ausgewogene Ernährung großen Wert legt. Darüber hinaus belohnt er sich vor allem mit Spaß: „Es sind gerade die harten Einheiten, die besonders viel Spaß machen, was für Außenstehende vielleicht widersprüchlich klingen mag.“

Der gebürtige Heidelberger ist also mit Spaß dabei. Und Spaß scheint auch sein Erfolgsrezept zu sein. Zumindest für das vergangene Jahr scheint das zu stimmen. Ein Jahr, in dem er sich die Qualifikation für den Nachwuchskader 1 der Deutschen Triathlon Union (DTU) gesichert hat.

Dabei begann die Saison 2021 nicht unbedingt vielversprechend für Göttler. Nachdem er sich im Sommer 2020 verletzt hatte und dadurch in der coronabedingt verkürzten Saison 2020 keinen Wettkampf absolvieren konnte, erreichte er in seinem ersten Triathlonwettkampf nach rund 21 Monaten, den Deutschen Meisterschaften der Elite Anfang Juni 2021, nicht das Ziel. Das Trainingslager vor dem DTU-Jugendcup in Darmstadt und der Nachwuchs-DM in Schongau (die nach Wetterkapriolen abgebrochen wurden) verpasste er kurzfristig, nachdem er im Lauftraining zuvor mehrere Hornissenstiche am Knöchel erlitt. „Das war natürlich nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe“, erzählt Göttler.

Beim Jugendcup in Darmstadt konnte er dann trotz der Trainings-Zwangspause starten, belegte Rang zwei hinter dem im Vorjahr so starken Lukas Meckel. Den gleichen Zieleinlauf gab es dann rund zwei Monate später bei den Deutschen Meisterschaften in Jena. Der Vizemeistertitel markiert Göttlers bis dahin größten Erfolg.

Dass es einmal in Sachen Triathlon so weit nach vorne gehen würde, war zunächst nicht abzusehen. Denn Moritz Göttler begann seine Leistungssportkarriere als Schwimmer beim SV Nikar Heidelberg und wechselte dann zum Triathlon. Mit recht ambitionierten Zielen für einen (C-)Schüler: Der DTU-Jugendcup sollte es sein, die Wettkämpfe, in denen die ebenfalls aus Heidelberg stammenden Breinlinger-Brüder damals starteten. Sie sah er als Vorbilder, ihnen wollte er nacheifern. „Der Leistungsgedanke war damals schon da“, erinnert sich Göttler.

Spätestens seit Sommer 2019 steht der Leistungssport komplett im Fokus seines (sportlichen) Tuns. Göttler ging an den Bundesstützpunkt nach Nürnberg, trainiert dort nun bei Stephen Bibow und Jonathan Zipf - obwohl er bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Stützpunkt im Frühsommer 2019 „noch gar keine Erfolge vorweisen konnte“, wie er selbst sagt.

Das änderte sich allerdings nur wenig später. Im DTU-Jugendcup überzeugte er, steigerte sich von Rennen zu Rennen, wurde Dritter bei der DM in Grimma, gewann den Cup-Abschluss in Goch und belegte am Ende Rang zwei in der Gesamtwertung – hinter Lukas Meckel.

Aus dem Wunsch, es den Breinlinger-Brüdern nachzutun und im DTU-Jugendcup zu starten, wuchs nun das Ziel, bei internationalen Meisterschaften im Nachwuchsbereich dabei zu sein. Dieses Jahr, in seiner ersten Saison in der Altersklasse der Junioren, soll es soweit sein. „Wenn ich verletzungsfrei bleibe, ist es möglich“, sagt Göttler.

In den kommenden Jahren möchte er sich dann Schritt für Schritt entwickeln. „Was das dann genau heißt, wird man sehen“, so Göttler, der anfügt: „So etwas lässt sich in einer Ausdauersportart in diesem Alter nur schwer prognostizieren.“ Nur eines ist klar: Er ist Leistungssportler - und möchte es bleiben.

 

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