Adieu Sebastian! Kienles großartige Karriere zu Ende

20.11.2023 –  thorsten eisenhofer

Sebastian Kienle hat seine Karriere beendet. Eine Würdigung.

2023 DM Viernheim Sebastian Kienle

Und dann war es das auch für ihn: Nur wenige Wochen nach dem letzten Karriererennen von Jan Frodeno im September hat am vergangenen Sonntag mit Sebastian Kienle ein weiterer deutscher Ironman-Weltmeister seine Karriere beendet.

Beim Ironman Cozumel in Mexiko überquerte der Vater eines Sohnes letztmals als Profi die Ziellinie eines Rennens. Und das als Vierter bei einer kurzfristig ohne Schwimmen ausgetragenen Langdistanz durchaus erfolgreich. „Ich habe alles gegeben, die anderen Jungs waren einfach stärker“, sagte der aus dem badischen Mühlacker stammende Kienle.

Der 39-Jährige hatte sein letztes Jahr als Triathlon-Profi vor allem für eine ganz persönliche Abschiedstour genutzt. Durchaus ambitioniert, was beispielsweise Rang drei bei der Challenge Wanaka zeigte. Aber eben auch mit Wettkämpfen, die er in seiner Karriere unbedingt absolviert haben wollte, wie etwa den Norseman, der als vielleicht weltweit härtester Ausdauerdreikampf gilt und den Kienle auf Rang zwei beendete.

Sein letztes Rennen auf deutschem Boden war im August beim V-Card-Triathlon in Viernheim, in dessen Rahmen 2023 auch die Deutschen Meisterschaften über die Kurzdistanz ausgetragen wurden. Die Rennen des BASF Triathlon-Cups Rhein-Neckar, zu dem auch der Wettbewerb in Viernheim zählte, spielten vor allem zu Beginn von Kienles großartiger Karriere eine wichtige Rolle. Alleine in Viernheim gewann er sechs Mal.

Im Laufe seiner Karriere widmete sich Kienle aber mehr und mehr den längeren Distanzen - und feierte dort schließlich auch seine mit Abstand größten Erfolge. 2014 gewann er die Ironman-WM auf Hawaii, zudem stand er beim berühmtesten Triathlon der Welt drei weitere Male auf dem Podium (Zweiter 2016, Dritter 2013 und 2019). 2012 und 2013 gewann er jeweils die Ironman-70.3-Weltmeisterschaften und schnappte sich 2015 und 2016 jeweils den Vize-Weltmeistertitel. 

Den Ironman Frankfurt, in den Jahren zugleich die Europameisterschaften, gewann er dreimal (2014, 2016, 2017). Und auch bei der Challenge Roth stand er einmal (2018) auf dem obersten Podest.

Neben vielen internationalen Erfolgen schnappte sich Kienle zwischen 2005 und 2019, in unterschiedlichen Wettbewerben, auch acht Deutsche Meistertitel.