Jenny Schulz Vize-Weltmeisterin im Duathlon

29.09.2011 –  Clarissa Sagerer-Schlockermann

"Damit habe ich wirklich nicht gerechnet!"
strahlte Jenny Schulz. Bei den Duathlon-Weltmeisterschaften im spanischen Gijon
sicherte sich die WM-Vierte des Vorjahres in einem ungemein packenden…

"Damit habe ich wirklich nicht gerechnet!" strahlte Jenny Schulz. Bei den Duathlon-Weltmeisterschaften im spanischen Gijon sicherte sich die WM-Vierte des Vorjahres in einem ungemein packenden Finish hinter der Britin Katie Hewison den Vizetitel im Elitefeld der Frauen. Den ersten WM-Titel im insgesamt 21-köpfige DTU-Team erkämpfte sich Paratriathlet Ralf Arnold (Tri 6) an der Seite seines Guide Martin Schmidtke. Die erfreuliche Medaillenbilanz für das Team Germany vervollständigten die Agegrouper mit dreimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze.

tl_files/dtu/Bilder/Veranstaltungen/WM Duathlon Gijon 2011/Schulz Rad HP.jpgDass sie die entscheidende Rolle im Kampf um den WM-Titel spielen könnte, hatte Jenny Schulz (li.) selbst nicht für möglich gehalten. Nach dem ersten Laufsplit war die Deutsche in einer sechsköpfigen Spitzengruppe direkt hinter der Französin Levenez als Zweite aufs Rad gewechselt. Acht flache Radrunden führten die Athletinnen immer wieder durch das Radstadion von Gijon als zentralem Wettkampfort. Mit einem kleinen Vorsprung ging Hewison als Führende auf die letzten beiden Laufrunden, gefolgt von Schulz und Levenez. Doch dann die Überraschung: Jenny Schulz bog als Erste auf die Zielgerade im Stadion ein, mit der Britin im Nacken. Erst auf den allerletzten Metern musste sich Schulz der Britin um gerade einmal zwei Sekunden geschlagen geben.

 

Nicht so glücklich verlief aus deutscher Sicht das Eliterennen der Männer. Der deutsche Meister Patrick Lange, der trotz gesundheitlicher Probleme einen Start versuchte, musste schon beim ersten Laufsplit aussteigen. Matthias Graute wechselte nach guter Laufleistung im Mittelfeld aufs Rad, bekam hier muskuläre Probleme und fiel damit auf Rang 24 zurück.

Im gleichzeitig gestarteten U 23-Feld finishte Yannic Stollenwerk als Zwölfter und war mit diesem Ergebnis rundum zufrieden.

tl_files/dtu/Bilder/Veranstaltungen/WM Duathlon Gijon 2011/Arnold Lauf HP.jpg

Für das zweite Highlight des ersten Wettkampftages sorgte Ralf Arnold. Mit seinem Guide bildete Arnold ein absolut harmonisches Duo. Die Deutschen lagen nach dem ersten Laufsplit bereits mit 40 Sekunden in Führung vor dem Spanier Moises Osuna und brachte diesen Vorsprung auch sicher ins Ziel. "Für mich kann Olympia kommen", freute sich Arnold im Ziel gemeinsam mit Schmidtke, der seine Begleiterrolle durchaus als ein Geben und Nehmen sieht: "Ralf und ich, wir profitieren beide voneinander."

 

tl_files/dtu/Bilder/Veranstaltungen/WM Duathlon Gijon 2011/HauptHP.jpg

 

Der zweite Wettkampftag "gehörte" den Agegroupern. Im deutschen Team zerplatzten aufgrund von Infekten einige Medaillenträume. Dafür sorgten Newcomer in den diesmal zusätzlich ausgetragenen Sprintwettbewerben für Furore. Laufass Christian Haupt hatte in der Vorbereitung verletzungsbedingt nur wenig Laufeinheiten trainieren können. Der Hannoveraner bestritt bei der WM überhaut erst seinen zweiten Duathlon. Das Ergebnis haute ihn dann buchstäblich um: Als Gesamtzweiter im Sprint gewann Haupt Silber in der AK 30. Klaus Veitinger, in "jungen" Jahren ein exzellenter 800 Meter-Läufer, war vom flachen Laufkurs begeistert und konnte sich ebenso mit den vielen Höhenmetern auf dem Radkurs der Agegrouper anfreunden. Für ihn gabs in der AK 50 ebenfalls unerwartet Silber.

 

tl_files/dtu/Bilder/Veranstaltungen/WM Duathlon Gijon 2011/SchlueterHP.jpg

 

 

Für den Triathlon- Vize-Weltmeister von 2010 Gerhard Schlüter (links) machte sich der Abstecher zum Duathlon bezahlt: Schlüter holte Gold in der AK 55.

Schnellster Deutscher auf der Kurzdistanz war erwartungsgemäß René Hördemann. Dank der schnellsten Radzeit holte sich der AK 25-Weltmeister des Vorjahres Bronze in der AK 30.

tl_files/dtu/Bilder/Veranstaltungen/WM Duathlon Gijon 2011/MetzHP.jpg Ihr Medaillen-Abo verlängerten in Gijon die ältesten deutschen Starter. Für Wolfgang Funk gab es Silber in der AK 75. Frieda Metz (AK 70) und Gabriele Pelz (AK 75) gewannen Gold.

Die Ergebnisse:

Elite Männer

1. Sergio Silva POR 1:51:18

2. Roger Roca Dalmau ESP 1:51:22

3 . Victor Manuel Del Corral Morales ESP 1:51:29

24. Matthias Graute GER 1:57:24

 

Elite Frauen

1. Katie Hewison GBR 2:02:45

2. Jenny Schulz GER 2:02:47

3. Sandra Levenez FRA 2:02:54

U 23

1. Etienne Diemunsch FRA 1:50:37

2. Matthew Gunby GBR 1:51:40

3. Miguel Arraiolos POR 1:51:51

12. Yannic Stollenwerk 1:57:32

 

Amateursportler:

Sprint:

M 30: 2. Christian Haupt 0:56:45

M 40: 26. Marco Schütze 1:12:20

M 50: 2. Klaus Veitinger 1:03:16

M 55: 1. Gerhard Schlüter 1:04:02

M 60: 4. Gerhard Lutz 1:12:55

Kurzdistanz:

M 30: 3. Rene Hördemann 1:50:20

M 40: 7. Marcel Montag 1:54:19

          53. Mike Puth 2:31:21

M 45: 25. Michael Kruse 2:09:22

M 60: 16. Dieter Holz 2:23:48

M 75: 2. Wolfgang Funk 2:44:43

W 25: 10. Katrin Puth 2:19:30

W 50: 5. Christiane Golenia 2:23:03

W 70: 1. Frieda Metz 2:56:03

W 75: 1. Gabriele Pelz 4:20:28

Bericht: Christiane Golenia Fotos: Jürgen Golenia weitere Fotos finden Sie hier

 

Hier ein Kommentar des Duathlonbeauftragten, Norbert Braun, zum Vizemeistertitel von Jenny Schulz:

"Jenny ist in der absoluten Weltspitze des Duathlons angekommen. Nachdem sie mir zum ersten Mal 2006 bei der ETU Duathlon-EM in tl_files/dtu/Bilder/Veranstaltungen/WM Duathlon Gijon 2011/DTUnobbeWEB(0).jpgRimini (ITA) mit dem 2. Platz der Altersklasse sehr positiv aufgefallen ist, bestätigte die Frankfurterin dies eindrucksvoll ein Jahr später in Györ (HUN), wo die bei der ITU Duathlon-WM ebenfalls Zweite ihrer Altersklasse wurde. Gespräche hatten da schon angedeutet, dass Sie eventuell plant, in die Eliteklasse zu wechseln. Schon 2008, als sie bei der DM auf der Langdistanz in Falkenstein (Vogtland) hinter der Ex Langdistanz-Duathlon Weltmeisterin Ulrike Schwalbe Zweite wurde, war klar, dass Jenny Spitze im Duathlon ist. 2009 wurde Sie dann auch erstmals in der Frauen-Eliteklasse Zweite bei der DM im schwäbischen Backnang. Der kontinuierliche Aufbau und die Verbesserungen der Ergebnisse gingen peu à peu weiter. Letztes Jahr wurde Jenny Vierte bei der ITU Duathlon Kurz-WM im schottischen Edinburgh und schrammte damit ganz knapp an Ihrer ersten internationalen Medaille in der Eliteklasse vorbei. 2010 und 2011 wurde sie jeweils Deutsche Meisterin der Kurz-DM in Oberursel. Dazu kam dann im April diesen Jahres erneut der vierte Platz bei der ETU Europameisterschaft in Limerick. Zahlreiche weitere Top-Ergebnisse im Tri- und Duathlon zeichneten ihren Weg an die Weltspitze: Herzliche Gratulation Jenny ! Nobbe Braun (DTU Duathlon)