Altersklassen-Athletinnen und –Athleten in München begrüßt

Als einzige von neun Sportarten der Großveranstaltung Munich 2022 bekommen auch die Amateur-Sportlerinnen und –Sportler ihre wohlverdiente EM-Bühne – und zwar mit der Titeljagd auf der Sprintdistanz.

Anders als die Elite, die im Olympiasee schwimmen und auch auf einem Rundkurs durch den Olympiapark auf Sattel sitzen wird, geht es für die Jedermänner und –frauen zunächst im Nordwesten Münchens in das Wasser des Karlsfelder Sees. Danach folgt eine Radstrecke zum Olympiapark wo dann auf der Strecke der Profis die abschließende Laufdisziplin absolviert wird.

Insgesamt sind mehr als 1.000 Aktive gemeldet, der Großteil traditionell aus Großbritannien. Aber auch Deutschland ist als gastgebende Nation mit 236 Starterinnen und Startern breit aufgestellt. Sehr zur Freude von Prof. Dr. Martin Engelhardt, der in seiner heutigen Begrüßungsrede auf dem Olympiaberg nicht nur die Teilnehmenden herzlich willkommen hieß, sondern auch die Bedeutung der Altersklassen-Veranstaltung hervorhob:

„Das gehört von Anfang an zum Spirit unserer Sportart, dass die Altersklassen-Athletinnen und –Athleten gemeinsam mit der Elite an den Meisterschaften teilnehmen. Es macht uns stolz, dass wir die einzige Sportart sind, die das so hier in München bei der Europameisterschaft ermöglichen, dass die Altersklassen-Athletinnen und –Athleten so den Spirit dieser Großveranstaltung mitnehmen können.“

Der Präsident der Deutschen Triathlon Union (DTU) sagte weiter: „Wir hatten bereits vor 23 Jahren die Idee, auf dem historischen Olympiagelände von München, die Triathlon-Weltmeisterschaft 1999 auszurichten. Wir wollten Triathlon von einem historischen Ort zu den ersten Olympischen Spielen in Sydney bringen. Wir hatten damals schon den Zuschlag. Es ist leider nicht zustande gekommen, weil die Kosten für die Reinigung des Olympiasees zu hoch waren. Deswegen hat München damals die WM zurückgegeben. Umso mehr freut es uns natürlich, dass München jetzt im Rahmen der EM unseren Traum möglich gemacht hat. Ich bin sicher, dass die Gastfreundschaft, die wir allen entgegenbringen, Früchte tragen wird – in einer spannungsgeladenen Zeit, in der wir Krieg in Europa haben, in der wir letztendlich realisieren müssen, dass die Werte, für die wir stehen, die das Leben lebenswert machen, uns auch einsetzen müssen.“

Renato Bertrandi, Präsident Europe Triathlon, äußerte sich in die gleiche Richtung: „Normalerweise ist der Abstand zwischen den Größen des Sports und den Amateuren sehr groß. Triathlon ist aber von Anfang an als Familie groß geworden. Altersklassen-Starterinnen und Starter waren immer gemeinsam mit der Elite unterwegs. Als Verbandspräsident ist es mir ein Anliegen, dass diese Verbindung nicht verloren geht. Von daher haben wir alles versucht, dass wir einen solchen Event auch hier haben. Es ist fantastisch das es geklappt hat, die Deutsche Triathlon Union hat eine sehr guten Job gemacht.“

Der Italiener, selbst bei zahlreichen Altersklassen-Rennen am Start gewesen, lobte dann noch explizit das Venue: „Wenn ich den Veranstaltungsort mit allen 200 Orten, an denen ich selbst Altersklassenrennen bestritten habe, vergleiche, muss ich sagen: das hier ist die Nummer eins. Erstens natürlich aufgrund seiner Historie. Ich war 1971 hier vor Ort und habe noch das Stadion während der Bauphase erlebt. Zweitens ist aber auch das Gefühl, dieselbe Ziellinie wie die Elite zu passieren, etwas Einmaliges und für uns Altersklassenathletinnen und –athleten immer ein Traum, der in Erfüllung geht.“

Der Traum selbst wird für alle Startenden dann am Sonntagvormittag Realität. Ab 7:00 Uhr geht es in mehreren Startwellen ins kühle Nass des Karlsfelder Sees.

Das Rennen selbst überträgt Europe Triathlon live. Über diesen Link können die Medaillenentscheidungen verfolgt werden.