Steffen Justus und Jan Frodeno sichern sich Olympia-Tickets der DTU
07.08.2011 – Oliver Kubanek
"Das war eine reichlich enge Angelegenheit"
Steffen Justus und Jan Frodeno werden bei den Olympischen Spielen in London 2012 die Farben der Deutschen Triathlon Union vertreten. Beim WM-Rennen in der englischen Hauptstadt belegten sie die Plätze fünf und elf und erfüllten somit die Vorgaben von DTU-Sportdirektor Wolfgang Thiel. Knapp verpasst hat eine vorzeitige Nominierung dagegen im Londoner Regen Maik Petzold als Zwölfter. Sebastian Rank wurde 28., Gregor Buchholz belegte Platz 34 und Christian Prochnow Rang 56. Jonathan Zipf musste den Wettkampf vorzeitig beenden.
„Heute hat alles gut geklappt bei mir und über das Olympiaticket freue ich mich natürlich riesig“, hatte Justus im Ziel verständlicherweise gute Laune. „Das war reichlich eng“, war sein Teamkollege Frodeno im Ziel erleichtert, seinen Olympiatitel 2012 verteidigen zu dürfen. „Ich bin sehr froh bei diesem Wetter, das definitiv nicht meins ist, eine solche Leitung gezeigt zu haben.“
Der Olympiasieger machte von Beginn an deutlich, dass er sich einiges vorgenommen hatte für den Renntag in London. Dem Serpentine-See entstieg er neben dem Spanier Javier Gomez als Führender, dicht gefolgt von Maik Petzold. „Da hatte ich auch Glück, dass der Franzose Vincent Luis gleich losgesprintet war, so dass ich hinter ihm im Windschatten mit langem Armzug schwimmen konnte.“
Auf dem Rad bildeten sich zunächst vier Gruppen, in denen jeweils deutsche Starter vertreten waren. Vorne Frodeno und Petzold, gefolgt von Justus und Prochnow, vor Rank und schließlich Gregor Buchholz. Doch die Abstände waren so gering, dass sich schnell eine große Gruppe bildete. Aus dieser konnte sich nach vorne letztlich vier Athleten um Sieger Alistair Brownlee absetzen und einen Vorsprung von 1:10 Minuten erarbeiten. Nach hinten fielen einige Athleten durch Stürze auf dem regennassen Asphalt ab. Durch einen platten Vorderreifen passierte dies leider auch Christian Prochnow, der ab Runde drei ein einsames Rennen fuhr und am Ende Rang 56 belegte.
Zur Laufentscheidung verstärkte sich der Regen. Die
Olympiaausscheidung der DTU entwickelte sich zu einem Dreikampf zwischen
Justus, Frodeno und Petzold, die sich unter den besten Zwölf halten konnte,
wogegen Rank und Buchholz nicht in der Lage waren, das hohe Tempo der Spitze
mitzugehen. Auf den letzten zwei Runden setzte sich Justus von seinen
Teamkollegen etwas ab und erlief sich den ersten Olympia-Startplatz. „Ich bin
gleich gut weggekommen nach dem zweiten Wechsel und wollte dann nur sehen, die
anderen auf Abstand zu halten, und das ist mir gelungen“, so der 29-Jährige.
Frodeno hielt sich konstant einige Sekunden vor Petzold und ließ sich auch im
Finale nicht mehr vom Olympiaqualifikationsrang verdrängen.
Enttäuschend verlief das Rennen für Jonathan Zipf. Gehandicapt durch eine Muskelverletzung in der Brust hatte er schon beim Schwimmen einen Rückstand von 1:30 Minuten und gab dann in der ersten Runde des Radsplits auf, um größeren Schaden zu vermeiden.
„Christian und Jonathan sind natürlich etwas tragische Figuren heute, aber das kann leider passieren“, fühlte DTU-Sportdirektor Wolfgang Thiel mit seinen Athleten. Auf der anderen Seite hob er aber die starken Auftritte von Justus, Frodeno und Petzold hervor. „Wir sind froh, dass wir jetzt schon zwei Startplätze vergeben konnten und mit Steffen und Jan zwei arrivierte und konstante Leistungsträger im nächsten Jahr den olympischen Triathlon bestreiten werden“, lautete das zufriedene Fazit. „Auch Maik wäre mit seiner Platzierung dabei gewesen. Somit haben sich hier die stabilsten Athleten der letzten drei Jahre hervorragend präsentiert.“
Den Sieg sicherte sich vor heimischem Publikum Alistair Brownlee, vor dem Russen Alexander Brukhankov und Jonathan Brownlee.
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