World Triathlon Hamburg: Lisa Tertsch stürmt in Hamburg auf Platz zwei
13.07.2024 – Oliver Kraus
Beim vierten von sechs Stopps der World Triathlon Championship Serie belegte die Hessin hinter der Französin Cassandre Beaugrand (55:19 Minuten) Platz zwei (55:30) und wiederholte damit das Resultat des WTCS-Stopps im italienischen Cagliari, der Ende Mai stattgefunden hatte.
Bereits vor zwei Jahren hatte die 25-Jährige zudem mit Rang drei in der Freien und Hansestadt überzeugt. Vor einem frenetischen Publikum legte die Darmstädterin heute eindrucksvoll nach und war dementsprechend erfreut, dass die bisherige Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt in Paris ohne Höhentrainingslager funktioniert hat:
„Ich habe die letzten Monate zuhause in Darmstadt trainiert, weil ich einfach ein optimales Umfeld geboten bekommen habe. Es passt einfach alles drum herum für mich. Ich habe für mich mehr Vorteile gesehen, zuhause zu trainieren. Ich bin glücklich, wie es ist, das steht an erster Stelle. Ich denke, deswegen läuft es auch gerade so gut, weil ich zufrieden bin mit allem.“
In Hamburg selbst konnte die Vize-Europameisterin von 2023 im harten Showdown mit Beth Potter am Ende sogar noch einmal den Turbo zünden und die laufstarke Britin auf den letzten Metern hinter sich lassen: „Ich habe nicht viel nachgedacht, sondern instinktiv gehandelt. Das Publikum hat mir vor allem auf den letzten Metern sehr viel Energie gegeben. Das hat mich unheimlich motiviert, noch einmal alles zu probieren, was geht.“
Ebenfalls von den Tausenden Zuschauern entlang der Strecke und im Zielbereich angefeuert konnten mit Annika Koch und Marlene Gomez-Göggel zwei weitere Athletinnen der Deutschen Triathlon Union (DTU) Top-Ten-Ergebnisse einfahren.
Koch, die am vergangenen Wochenende im ungarischen Tiszaujvaros den Weltcup gewonnen hatte, wurde Sechste (55:45), Gomez-Göggel Zehnte (56:17).
Lena Meißner belegte Rang 15 (56:30), Anabel Knoll Platz 17 (56:34). Außerdem wurde Selina Klamt 23. (56:50) und Tanja Neubert 25. (57:01).
Graf als bester Deutscher 15.
Bei den bereits am frühen Nachmittag gestarteten Männern überzeugte vor allem ein Newcomer auf der WTC-Serie. Henry Graf beendete seinen ersten Auftritt im Konzert der weltbesten Triathleten als 15. (50:59) und zeigte sich nach seinem Rennen zufrieden:
„Ich hatte zwar gehofft, dass ich mich ein bisschen besser fühle, mit dem Schwimmen war ich nicht ganz so happy, aber ich bin natürlich froh, dass ich bester Deutscher geworden bin.“
Allerdings schob der 22-Jährige auch nach: „Ich hätte mir aber auch gewünscht, dass es für Lasse (Lührs) ein bisschen weiter nach vorne geht. Aber mit der Platzierung kann ich auf jeden Fall sehr zufrieden sein.“
Der angesprochene Paris-Starter Lührs hatte zuvor mit Graf zusammen aussichtsreich in der Spitzengruppe das Ausscheidungsrennen über die 5km-Laufdistanz eröffnet, allerdings schon auf der ersten von zwei Runden abreißen lassen müssen: „Es war sehr schwer beim Laufen. Ich habe mich nicht so gefühlt, wie ich es mir erhofft hatte. Ich bin nicht wirklich reingekommen. Dann ist es einfach ein brutal hohes Niveau, wenn man nicht bei 100 Prozent ist.“
Am Ende stand für den 28-Jährigen bei seiner Olympia-Generalprobe Platz 28 zu Buche (51:37): „Das ist natürlich sehr bitter, dass es hier passiert, aber auch besser, als in zwei Wochen in Paris. Von daher muss ich jetzt schauen, dass ich das noch mal gedreht bekomme, die Freshness beim Laufen zurückbekomme.“
Die weiteren deutschen Männer platzierten sich beim Sieg des Australiers Matthew Hauser (50:03) wie folgt: Jan Diener wurden bei seinem ersten WTCS-Rennen 30. (51:53), sein Bruder Eric, im Vorjahr bei der Heim-WM in der Freien und Hansestadt Teil der U23-Gold-Staffel, 36. (52:24). Jannik Schaufler belegte Platz 37 (52:25).
Nach vier von sechs Rennen führen Emma Lombardi, die heute Fünfte wurde, und der heute elftplatzierte Australier Luke Willian das Ranking im Kampf um den WM-Titel an.
Die Ergebnisse stehen online zur Verfügung: