"Kann schon sein, dass ich einen größeren Killerinstinkt habe"

16.07.2023 –  thorsten eisenhofer

Annika Koch erlebte bei den HAMBURG WASSER World Triathlon Sprint & Relay Championships powered by SUZUKI ein traumhaftes Wochenende: Vierte im Einzel am Samstag, heute dann der Erfolg mit dem deutschen Team in der Mixed Relay. Wir haben mit der 24-Jährigen über ein frenetisches Publikum, verletzungsbedingte Probleme und einen Killerinstinkt gesprochen.

2023 WM Hamburg Annika Koch

Annika, war es das – sportlich gesehen – schönste Wochenende deines Lebens?

Es war auf jeden Fall ein Wochenende, an das ich mich sehr lange erinnern werde. Ich bin super happy, es hätte nicht viel besser laufen können. Es ist richtig schön, das zu erleben, gerade hier vor der Heimkulisse.

Hast du schon realisiert, was die vergangenen drei Tage passiert ist?

Noch nicht so richtig. Ich war nach dem vierten Platz im Einzel schon richtig geflasht. Und jetzt ist noch der Sieg dazu gekommen. Ich brauche vermutlich noch ein paar Tage, um das zu verstehen.

Was war das für ein Gefühl, vor diesem frenetischen Publikum zu racen?

Es war sehr emotional. Die Stimmung ist super, es haben einen so viele Leute angefeuert. Es ist so krass, wenn man hier als Erste losläuft. Die Menge rastet so krass aus.

Du hattest im Winter verletzungsbedingte Probleme, konntest über Wochen nicht laufen. Hast du damals gedacht, dass es Mitte Juli so erfolgreich laufen kann?

Es kann immer mal passieren, dass man verletzt ist. Ich konnte in diesem Zeitraum viel schwimmen und Rad fahren. Davon habe ich profitiert, und daran sieht man, dass man aus jeder Verletzung etwas Positives mitnehmen kann.

Laufen ist ja deine Stärke. Wie hart ist es, wenn man seine Stärke nicht ausüben kann?

Es ist schon sehr hart, damit muss man klar kommen. Für mich wäre es allerdings schlimmer gewesen, wenn ich nicht hätte schwimmen können, da das Schwimmen meine schlechteste Disziplin ist. 

In der U23 hast du schon mehrfach Medaillen bei internationalen Meisterschaften gewonnen. Wie schaffst du es, bei Meisterschaften immer top in Form zu sein?

Gute Frage (lacht). Solche Meisterschaftrennen motivieren mich einfach ungemein.

Hast du vielleicht auch einen größeren „Killerinstinkt“ als andere Athletinnen?

(lacht) Das kann schon sein.