In Madrid geht es um EM-Edelmetall

01.06.2023 –  thorsten eisenhofer

13 deutsche Aktive sowie sechs Para-Athletinnen und -Athleten kämpfen am Samstag und Sonntag (3. und 4. Juni 2023) um Medaillen und Top-Platzierungen bei den Triathlon-Europameisterschaften in der spanischen Hauptstadt Madrid.

2023 Cagliari Jonas Schomburg

13 deutsche Aktive sowie sechs Para-Athletinnen und -Athleten kämpfen am Samstag und Sonntag (3. und 4. Juni 2023) um Medaillen und Top-Platzierungen bei den Triathlon-Europameisterschaften in der spanischen Hauptstadt Madrid.

Beste Chancen auf vordere Platzierungen über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) haben aus deutscher Sicht Lisa Tertsch und Marlene Gomez-Göggel. Tertsch sicherte am vergangenen Samstag im italienischen Cagliari mit Rang acht beim Rennen der World Triathlon Championships Series (WTCS) ihre zweite Top-Ten-Platzierung in diesem Jahr in der höchsten Rennserie im Kurzdistanz-Triathlon. Gomez-Göggel gelangen in den vergangenen Monaten konstant Top-25-Platzierungen in der WTCS. Sie musste ihren Start in Cagliari allerdings kurzfristig gesundheitsbedingt absagen.

Annika Koch erreichte in ihrem ersten internationalen Rennen nach einem halben Jahr in Cagliari Rang 24. Die U23-Vize-Weltmeisterin von 2022 hat in der Vergangenheit im U23-Bereich gezeigt, dass sie eine Athletin ist, die bei Titelkämpfen brillieren kann. Sie hat nach einer Verletzung im Winter aber noch Rückstand beim Laufen. Anabel Knoll kehrte vergangenes Wochenende nach gesundheitlichen und verletzungsbedingten Problemen in den Wettkampfbetrieb zurück und belegte in Cagliari Rang 38.

Zudem geht es für Tanja Neubert, die am vergangenen Wochenende zum dritten Mal in Folge den Africa-Cup in Yasmine (TUN) gewann und im Vorjahr Fünfte der U23-WM war, sowie Céline Kaiser und Katharina Möller um gute Platzierungen.

Zu den Favoritinnen auf die Medaillen zählen die Spanierin Miriam Casillas García, die schon Top-Ten-Platzierungen in der WTCS erreicht hat, die Britin Kate Waugh, 2022 vor Annika Koch U23-Weltmeisterin, Jeanne Lehair (LUX), Fünfte in Cagliari, oder die Französinnen Mathilde Gautier und Audrey Merle.

Jonas Schomburg in guter Form

Bei den Männern ist zumindest einem deutschen Trio eine Top-Platzierung zuzutrauen. Jonas Schomburg erzielte am vergangenen Wochenende mit Rang sechs in Cagliari sein bislang bestes Ergebnis in einem WTCS-Wettbewerb. Die Ränge 13 und 14 von Valentin Wernz und Johannes Vogel in Cagliari bedeuteten ebenfalls einen WTCS-Karriere-Bestwert.

Am Start sind zudem Lasse Nygaard Priester, der in diesem Jahr bereits zweimal unter den Top 30 in der WTC-Serie platziert war, Jannik Schaufler, Fünfter beim Europacup in Melilla (ESP) und Eric Diener, der Vierte der U23-WM.

Neben den Spaniern um Antonio Serrat Seoane, im Vorjahr Zweiter beim Rennen der World Triathlon Championships Series (WTCS) auf den Bermudas, David Castro Fajardo und Genis Grau, die beide im Vorjahr einen Weltcup-Wettbewerb für sich entscheiden konnten, zählen der 2021er U23-Weltmeister Csongor Lehmann (HUN), der Schweizer Adrien Briffod, Sechster im WTCS-Rennen von Yokohama, und die britische Nachwuchs-Hoffnung Ben Dijkstra zu den Medaillenanwärtern.

Der Start des Frauenrennens erfolgt am Sonntag um 11:15 Uhr, die Männer folgen um 13:30 Uhr. Die Wettbewerbe sind hier live zu verfolgen.

Geht die Erfolgsserie von Martin Schulz weiter?

Para-Athlet Martin Schulz könnte in Madrid seinen elften Europameistertitel in Folge gewinnen. Der zweimalige Paralympics-Sieger geht jedenfalls als Favorit in seiner Startklasse PTS5 ins Rennen, auch weil er dieses Jahr bereits beim Wettbewerb der World Triathlon Para Series in Yokohama (JPN) triumphierte. „Er ist in Form und will den nächsten Titel gewinnen“, sagt Tom Kosmehl.

Der Para-Bundestrainer möchte in Madrid mit seinen Athletinnen und Athleten drei Mal Edelmetall gewinnen. Neben Schulz haben Elke van Engelen (PTS4) und Max Gelhaar (PTS3) gute Medaillenchancen. Gelhaar, der ebenfalls in Yokohama siegte, muss sich mit Daniel Molina (ESP) und Nico Van Der Burgt (NED) mit den beiden Konkurrenten auseinandersetzen, die ihn bei der WM Ende 2022 auf Rang drei verwiesen.

Für das deutsche Trio geht es auch darum, die ersten Punkte für die Qualifikation für die Paralympischen Spiele 2024 in Paris zu sammeln. Der einjährige Qualifikationszeitraum startet zwar eigentlich erst Anfang Juli 2023 – die kontinentalen Titelkämpfe zählen aber bereits für das Ranking.

Für Adam Karas (PTS5), Anja Renner (PTVI) und Neele Ludwig (PTS2) geht es vor allem darum, weitere internationale Erfahrung zu sammeln. Sollte dann noch eine gute Platzierung in Madrid herausspringen, sind Träume nach mehr erlaubt.

Die Para-Rennen sind ab 8:00 Uhr am Samstag hier live zu sehen.